
In der malerischen Region Zell am See-Kaprun fand in der vergangenen Woche der elfte Tourismus-Mobilitätstag statt, organisiert vom österreichischen Tourismus- und Klimaschutzministerium. Mehr als 130 Fachleute kamen zusammen, um in anregenden Diskussionen über die Herausforderungen und Chancen der nachhaltigen Mobilität im Tourismussektor während der Klimakrise zu sprechen.
Ein zentrales Thema waren die benötigten Schritte, um die Mobilität im Tourismus zu verbessern. Thomas Wurzinger, der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Saalfelden Leogang Touristik, betonte die Bedeutung einer "Gruppe der Willigen" und eines Kümmerers, um dieses Thema voranzutreiben. Saalfelden-Leogang wurde kürzlich als eine der wenigen Regionen mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, was als Richtschnur für die Destinationsentwicklung in den nächsten Jahren dient.
Nachhaltige Mobilität als Wettbewerbsvorteil
Das Umweltzeichen zeigt auf, wo es blinde Flecken gibt und fordert ein Umdenken. So könnte beispielsweise die Reiseanbahnung auf den Internetseiten nicht mehr automatisch die Anreise mit Auto oder Flugzeug vorrangig anzeigen, sondern vielmehr die umweltfreundlichen Alternativen. Wurzinger erklärte, dass das örtliche Mikro-ÖV-System, das Loigom-Soifen-Shuttle, bereits erfolgreich etabliert ist, und dass man weitere Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Planung habe.
Zudem sollen nicht nur die Radwege attraktiver und sicherer gestaltet werden, sondern auch die Übergänge zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln und Fußverkehr müssen optimiert werden. Ein spannender Ansatz, der diskutiert wurde, ist die Einrichtung einer Mobilitätszentrale im Pinzgau, welche die Anlaufstelle für alle Mobilitätsfragen sein könnte. Ein Vorbild ist das "Mobilito"- Konzept im Pongau, das bereits praktiziert wird.
Die Veranstaltung bot auch Raum für Beiträge von Vertretern anderer zertifizierter Tourismusregionen. Elias Walser vom Tourismusverband Seefeld hob hervor, dass man über Generationen hinweg denken und nicht nur in kurzfristigen wirtschaftlichen Zwängen handeln sollte.
Innovative Ansätze zur Förderung der Nachhaltigkeit
Ein neuer Ansatz zur Förderung der nachhaltigen Mobilität ist das RESY-Dashboard, ein Informationssystem, das den touristischen Regionen hilft, ihren Fortschritt zu überwachen und Vergleiche anzustellen. Walser merkte an, dass die Einhaltung von Standards im Tourismus unerlässlich ist, um nicht nur die Nutzerzahlen des öffentlichen Verkehrs zu bewerten, sondern auch Themen wie Nachhaltigkeit ernst zu nehmen.
Markus Brandstätter aus der Region Nassfeld-Pressegger See wies darauf hin, dass ein echter Veränderungswille erforderlich ist. Es gehe darum, die Verbraucher ehrlich über die tatsächlichen Umweltauswirkungen ihres Urlaubs zu informieren, was zum Beispiel den Einsatz von biodieselbetriebenen Pistenraupen betrifft.
Der Anlass kam auch nicht ohne Ehrung aus. Das Klimaschutzministerium zeichnete vorbildliche Institutionen für ihr Engagement im Klimaschutz aus. Zell am See-Kaprun erhielt diesen Preis für das Projekt "Sanft-mobil zum Ironman 70.3". Geschäftsführer Manuel Resch äußerte sich stolz über die Anerkennung: "Unsere kontinuierlichen Bemühungen um eine nachhaltige Tourismusentwicklung finden somit Wertschätzung."
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