
In Salzburg treten alarmierende Entwicklungen auf: Ab heute Mitternacht gilt in der Landeshauptstadt sowie in 28 umgebenden Gemeinden eine Stallpflicht für Geflügel. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die Einstufung des gesamten Bundeslandes als Höchstrisikogebiet für die Geflügelpest, was für die betroffenen Landwirte und Hobbyhalter bedeutende Veränderungen mit sich bringt.
Die Stallpflicht betrifft insbesondere Betriebe mit mehr als 50 Geflügel, während kleinere Halter spezielle Sicherheitsvorkehrungen umsetzen müssen, um den Kontakt mit Wildvögeln zu verhindern. Landesveterinärdirektor Peter Schiefer setzt in diesem Kontext auf höchste Vorsicht: „Die Gefahr der Verbreitung ist groß, daher sind die Tierhalter zur höchsten Vorsicht aufgerufen.“
Betroffene Gemeinden und Sicherheitsvorkehrungen
Insgesamt sind 28 Gemeinden im Flachgau betroffen, darunter Anif, Elixhausen und Thalgau. Die Verordnung verlangt von den Geflügelhaltern mehr als nur Stallpflicht. Es müssen auch Maßnahmen zum Schutz vor Wildvögeln, insbesondere Wasservögeln, getroffen werden. Dies umfasst getrennte Fütterung und Tränkung von Enten und Gänsen sowie eine sorgfältige Abgrenzung von Wasserstellen, die für Wildvögel zugänglich sind.
Darüber hinaus sollten Halter auf Anzeichen einer Erkrankung bei ihren Tieren achten. Typische Symptome der Geflügelpest sind erhöhte Sterblichkeit, Atemnot sowie eine reduzierte Legeleistung. Sollte eines dieser Anzeichen bemerkt werden, ist es dringend ratsam, die lokale Veterinärbehörde zu kontaktieren.„Landwirtschaftliche Betriebe und Hobbyhalter sollten daher unbedingt ihre Hühner oder Gänse sowie Futter- und Wasserstellen vor Kontakt mit Wasser- oder Wildvögeln schützen“, so Schiefer weiter.
Für Salzburg gilt, dass jeder Kontakt zwischen gehaltenem Geflügel und Wildvögeln unterbunden werden sollte. Die Tierhalter müssen besonders auf Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen achten, um eine mögliche Infektion zu vermeiden. Die Situation hat die Behörden veranlasst, intensivere Kontrollen durchzuführen.
Menschen sind nicht gefährdet
Es gibt jedoch Entwarnung für die Bevölkerung: Laut Experten sind bis jetzt keine Infektionen bei Menschen in Europa nachgewiesen worden. „Für uns besteht keine Gefahr. Die Geflügelpest ist meist in der kalten Jahreszeit ein Problem. Steigen im Frühling die Temperaturen wieder, wird sich die Lage hoffentlich auch in der Stadt und im Flachgau entspannen“, erklärt Schiefer. Diese Aussage gibt den betroffenen Geflügelhaltern Hoffnung, da die Herausforderungen in erster Linie in den kommenden Monaten bewältigt werden müssen.
Die Situation erfordert von den Haltern eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Noch ist es ungewiss, wie lange diese Stallpflicht aufrechterhalten werden muss. Die Vorbereitungen, die jetzt getroffen werden, könnten den Unterschied zwischen einer kontrollierbaren Lage und einem ernsthafteren Ausbruch der Krankheit ausmachen.
Für weitere Informationen zur Situation in Salzburg und den spezifischen Anweisungen zur Stallpflicht, können interessierte Zuschauer die genaue Lage auf www.meinbezirk.at nachlesen.
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