
In einem dramatischen Vorfall und unerwarteten Wendungen für die vom Aussterben bedrohten Waldrappe stehen die Vögel aus dem Salzburger Schutzprojekt im Mittelpunkt. Ein Jäger in Italien hat ein solches Tier, ausgestattet mit einem GPS-Sender, erschossen. Das Waldrappteam, das sich um den Schutz und die Wiedereinbürgerung dieser Tiere kümmert, fordert nun rechtliche Schritte gegen den Jäger sowie Schadensersatz, da der Vogel auf dem Weg von Salzburg in die Toskana war. Laut salzburg.orf.at drohen dem Jäger der Verlust seiner Jagdlizenz und möglicherweise ein Gerichtsverfahren.
Überraschende Flugrichtung der Waldrappe
Doch nicht nur dieser Vorfall sorgt für Aufregung. Ein ganzes Rudel Waldrappe, das größtenteils aus der Kolonie am Georgenberg in Kuchl stammt, hat in diesem Jahr beschlossen, nicht in die übliche Richtung Süden zu fliegen. Stattdessen fliegen 31 Vögel in den Norden, ein Verhalten, das das Waldrappteam vor Rätsel stellt. Normalerweise fliegen die Vögel im Oktober in die Toskana, doch dieses Jahr scheinen sie von plötzlich unterstützenden Südwinden angezogen zu werden, wie Corinna Esterer vom Waldrappteam berichtet. Bisher sind einige der Vögel nach Schweden und Dänemark weitergeflogen, während drei bereits nach Salzburg zurückgekehrt sind. Ein Winter in Skandinavien könnte für die Tiere jedoch fatal werden, da sie sich an die dortigen klimatischen Bedingungen anpassen müssen. Nach Angaben von meinbezirk.at hofft das Team, dass die Tiere sicher zurückkehren.
Die Brutkolonie in Kuchl hat seit ihrer Gründung im Jahr 2014 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und ist ein Lichtblick im Bestreben, diese bedrohte Art zu erhalten. Dennoch ist der Schutz der Waldrappe durch verschiedene Gefahren bedroht, wie Wilderei und Stromschläge. Im Jahr 2019 beherbergte die Kolonie am Georgenberg die größte Brutkolonie Europas mit 27 geschlüpften Küken. Mit aktuellen Beständen von rund 200 Individuen ist ihre Zukunft jedoch alles andere als sicher.
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