Der Jazzliebhaber und Gastronom Adi Jüstel hat kürzlich eine herausragende Ehrung für seine Verdienste um die Stadt Salzburg erhalten. Bürgermeister Bernhard Auinger überreichte ihm das Stadtsiegel in Gold, während eines Jubiläumskonzerts im Oval. Dieses besondere Ereignis fand am 1. Oktober 2024 statt, als Jüstel sich außerdem nachträglich in das Ehrenbuch der Stadt Salzburg eintrug.
In seiner Ansprache betonte Auinger: „Sie haben wie kein anderer den Jazz als fixe Musikschiene in unserer schönen Stadt etabliert. Dafür gebührt Ihnen nicht nur mein großer Dank, sondern auch meine höchste Anerkennung.“ Diese Worte reflektieren die Bedeutung, die Jüstel für die Salzburger Kulturszene hat. Mit seinem Einfluss und Engagement hat er den Jazz nicht nur in Salzburg, sondern in der gesamten Region populär gemacht.
Ein Leben für den Jazz
Adi Jüstel wurde am 8. September 1939 in Wagrain als eines von sieben Kindern des Gastwirtpaars Theresia und Konrad Jüstel geboren. In seinem Elternhaus, das zur Zeit der US-Besatzung betrieben wurde, hörte er zum ersten Mal Jazz. Diese Musikrichtung sollte ihn ein Leben lang begleiten und prägen. Seine Karriere begann als gelernter Kellner, doch schon bald wurde er zu einer zentralen Figur in der Salzburger Jazzszene. Seine Leidenschaft für Musik und Gastronomie führte ihn dazu, außergewöhnliche Orte zu schaffen, in denen beide Kunstformen miteinander verschmolzen.
Die Eröffnung des berühmten „Mexicano Kellers“ im Restaurant „Blaue Gans“ in der Getreidegasse stellte einen entscheidenden Moment in Jüstels Leben dar. Der Keller wurde schnell zu einer Institution für Jazzliebhaber aus ganz Österreich und darüber hinaus. Jüstel förderte lokale Musiker und brachte sogar internationale Jazzgrößen wie Ella Fitzgerald nach Salzburg. Er war nicht nur ein leidenschaftlicher Veranstalter von Konzerten, sondern trat selbst oft am Klavier oder auf der Trompete auf, was ihm großen Respekt in der Musikszene einbrachte.
Leider musste der „Mexicano Keller“ Ende September 1997 schließen. Doch das Ende dieses Kapitels bedeutete nicht das Ende von Jüstels Einfluss. Der Altstadtkeller am Rudolfskai, unter seiner Leitung, wurde rasch zu einem beliebten Treffpunkt für Swing- und Volksmusiker, bis auch dieses Lokal im Mai 2005 dichtmachte.
Die Verleihung des Stadtsiegels in Gold ist nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Jüstel, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz für die Jazzmusik in Salzburg. Die Stadt hat ihm viel zu verdanken für die Art und Weise, wie er die Kultur und die Gemeinschaft durch Musik und Gastronomie miteinander verbunden hat. Diese besondere Ehrung würdigt die herausragende Rolle, die er in der Salzburger Musikszene über die Jahrzehnte gespielt hat.
Für weitere Informationen und Details zu dieser Ehrung siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.stadt-salzburg.at.