Am Freitag wird vor dem Landesgericht Salzburg ein Prozess gegen eine Jugendclique stattfinden, die sich eine Vielzahl von Straftaten zuschulden kommen ließ. Im Zentrum der Anklage stehen über 100 Straftaten, darunter zahlreiche Diebstähle aus Autos. Die fünf Angeklagten, im Alter von 16 bis 19 Jahren, sind bereits als vorbestraft bekannt. Insbesondere ein 16-Jähriger ist beschuldigt, einen Mann mit einem Moped schwer verletzt zu haben.
Die Staatsanwältin Elisabeth Reich hat eine umfassende 64-seitige Anklageschrift erstellt, in der die Taten detailliert aufgelistet sind. Die Jugendlichen, zu denen zwei Einheimische, zwei Rumänen und ein Syrer gehören, sollen in der Zeit von Herbst 2023 bis Juli 2024 in mehreren Gemeinden im Flachgau, in Oberösterreich sowie in der Stadt Salzburg aktiv gewesen sein.
Aktives Plündern unversperrter Fahrzeuge
Ein zentrales Element der Anklage ist, dass die Angeklagten rund 70 Mal in unversperrte Autos eingedrungen sind. Sie suchten vor allem nachts nach geparkten Fahrzeugen, die sie ohne Schwierigkeiten öffnen konnten. Das Diebesgut bestand häufig aus Bargeld, Geldbörsen und Kreditkarten. Mit diesen Karten tätigten die Jugendlichen eigenmächtig Einkäufe an Automaten, wo sie Zigaretten und Getränke erwarben.
Die Beschuldigten sind laut der Anklage nicht nur als Einzeltäter aktiv geworden, sondern operierten oft in Gruppen von zwei oder drei. Bei einigen Gelegenheiten fanden sie auch die Schlüssel zu den Fahrzeugen und fuhren damit weg. Einige der Autos wurden über mehrere Tage genutzt, bevor sie schlussendlich beschädigt oder zurückgelassen wurden.
Schwere Körperverletzung im Rahmen einer Verfolgungsjagd
Ein besonders schwerwiegender Vorwurf betrifft den mutmaßlichen Haupttäter, der beschuldigt wird, im Juni 2024 einen Mann während einer Verfolgungsjagd mit der Polizei absichtlich mit seinem Moped gerammt zu haben. Diese gefährliche Szene ereignete sich auf dem Müllner Steg in Salzburg und führte zu erheblichen Verletzungen des Opfers. Der betroffene Mann wird in der Angelegenheit von Rechtsanwalt Stefan Rieder vertreten, der sich um die rechtlichen Belange kümmert.
Insgesamt werfen die Vorwürfe ein beunruhigendes Licht auf das Verhalten der Burschen und das Ausmaß ihrer Taten. Der Prozess wird mit Spannung erwartet, da er nicht nur die jüngsten kriminellen Aktivitäten der Clique beleuchtet, sondern auch Fragen zur Verantwortung und zu den Konsequenzen für die beteiligten Jugendlichen aufwirft. Die rechtliche Aufarbeitung dieser Vorfälle wird darüber entscheiden, welche Strafen für die Angeklagten verhängt werden.