
Die Pläne für den umstrittenen S-Link in Salzburg sind endgültig gescheitert. Nach einer Volksbefragung, bei der die Mehrheit der Bürger gegen den Bau der Bahn stimmte, entschieden sich die Stadtpolitiker rund um Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll zur Abwicklung der Projektgesellschaft. „Es ist nicht mehr sinnvoll, die Gesellschaft weiterzuführen“, erklärte Schnöll und kündigte eine geordnete Auflösung an, bei der noch laufende Prozesse zur Sicherung gewonnener Erkenntnisse bezüglich des Untergrunds abgeschlossen werden sollen, wie salzburg24.at berichtete.
Insgesamt flossen rund 20 Millionen Euro in die Planungen für den S-Link, ohne dass ein Bau realisiert wurde. Der Kontrollausschuss der Stadt Salzburg wird künftig die finanzielle Situation der Projektgesellschaft überprüfen, um Transparenz über die bisherigen Ausgaben zu schaffen. „Die Salzburgerinnen und Salzburger haben ein Recht darauf zu wissen, wieviel Geld Stadt und Land investiert haben und was damit erreicht wurde“, betonte Klubobfrau Ingeborg Haller. Wie orf.at beschrieb, läuft die Prüfung des Kontrollamts bereits seit Jahresbeginn und wird voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein.
Potenzielle Folgen für die Mitarbeiter und den Nahverkehr
Die Entscheidung bringt für die Angestellten der Projektgesellschaft weitreichende Konsequenzen mit sich: Rund zehn Mitarbeiter müssen sich nach neuen Jobs umsehen. Außerdem bleibt die Frage offen, wie die Verkehrsprobleme im staugeplagten Salzburger Zentralraum künftig gelöst werden sollen. Die Stadtverwaltung arbeitet bereits an einem neuen Nahverkehrsplan. „Es wird nichts in einer Schublade verschwinden“, versprach ein Sprecher des Bürgermeisters, da die Stadt schnellere, verkehrswirksame Maßnahmen umsetzen möchte, etwa Erweiterungen im Öffentlichen Personennahverkehr und den Ausbau der Radinfrastruktur.
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