
Die legendären Mozartkugeln, die seit 1890 in der traditionsreichen Konditorei Fürst in Salzburg hergestellt werden, haben eine bewegte Geschichte. Über Generationen hinweg hat sich das Familienunternehmen der Familie Fürst der Herstellung dieser köstlichen Süßigkeit verschrieben. Laut Doris Fürst, der heutigen Betreiberin, belegen Gerichtsurteile, dass ihre Rezeptur dieses Original darstellt: „Es gibt schon aus 1996 Gerichtsurteile, die klar belegen, dass das Original jenes ist, das die Nachfahren von Paul Fürst produzieren“, berichtet sie. Trotz zahlreicher Kopien erfreuen sich die Originalprodukte einer ungebrochenen Beliebtheit. In der Hochsaison zur Weihnachtszeit läuft die Produktion auf Hochtouren, und die Gesamtherstellung wird gemeinsam mit etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrieben. Beschwerden über Rohstoffengpässe und steigende Preise sind jedoch auch hier spürbar, wie Doris Fürst anmerkt.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die wirtschaftlichen Herausforderungen betreffen nicht nur die Konditorei Fürst. Ein weiterer Hersteller, der die „Echte Salzburger Mozartkugel“ von Mirabell produzierte, ist in die Insolvenz gegangen. Anfang Dezember wurde dort die Produktion eingestellt. Auch die Confiserie Berger, die vor 30 Jahren in Lofer begann, Akzente setzt, muss in Zeiten von globalen Krisen immer wieder Produktionsentscheidungen überdenken. Geschäftsführerin Christine Berger erklärt: „Heuer war es so, dass wir uns sehr genau angeschaut haben, wie viel gekauft wird.“ Hochsaison oder nicht, wenn das Kapital und die Rohstoffe nicht fließen, müssen Anpassungen her. Dennoch hat das Unternehmen heute 104 Mitarbeiter und neun Standorte.
Die Mozartkugeln bleiben dennoch ein ganz spezielles „Souvenir“ für Turin-und Salzburg-Touristen. Martin Fürst hebt hervor, wie wichtig das Original in der globalisierten Welt ist: „Die Menschen suchen nach speziellen Produkten, die es nur hier gibt.“ Dies hat zur Folge, dass die Firma trotz der Konkurrenz stark bleibt. Sie produziert jährlich rund 3,5 Millionen Mozartkugeln mit einem aufwendigen Verfahren, das ihren Urgroßvater stolz gemacht hätte. „Wir stellen ein Originalprodukt nach einem Originalherstellungsverfahren und Originalrezept am Originalstandort her“, fügt Fürst hinzu und sichert so die Einzigartigkeit des Produkts.
Sowohl die Konditorei Fürst als auch die Confiserie Berger stehen also vor wirksamen Herausforderungen, die ihre Betriebe beeinflussen. Dennoch bewahren sie sich den handwerklichen Charme ihrer Produkte und kämpfen um ihren Platz in der süßen Welt der Pralinen und Konfekte, während sie stolz auf ihre Erbmasse blicken. Mehr Details dazu gibt es etwa bei ORF Salzburg und Die Presse.
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