Eine tiefgreifende Ehrung fand kürzlich in Salzburg statt, als der Weihbischof Hansjörg Hofer den neuen Heiligen Engelbert Kolland in den Mittelpunkt stellte. Kolland, der von 1827 bis 1860 lebte, wird als ein leuchtendes Vorbild im Glauben angesehen. Hofer beschreibt ihn als eine Person mit Geradlinigkeit, Treue und einem unerschütterlichen Vertrauen auf Gott. Dies macht den Heiligen zu einer wichtigen Quelle der Orientierung für die Gläubigen, denn er war „einer von uns“, was ihn umso überzeugender erscheinen lässt.
Die Heiligsprechung Engelbert Kollands, die am 20. Oktober 2024 in Rom stattfand, wurde von Hofer als „gewaltiges Fest unseres Glaubens“ bezeichnet. Er unterstrich, dass sein persönlicher Bezug zu Kolland mit jedem weiteren Nachdenken über dessen Leben wuchs. Der heilige Engelbert, einst als Michael geboren, mahnte, stolz auf den Glauben zu sein: „Schämt euch nicht, dass ihr Christen seid! Freut euch darüber und steht zu Christus!“ Diese Botschaft erhielt besonders viel Gewicht in einer Zeit, in der der Glaube vielen Herausforderungen ausgesetzt ist.
Der Pilgerweg nach Maria Kirchental
Engelbert Kolland wurde in Ramsau im Zillertal geboren. Sein Vater, Kajetan, war ein Holzknecht und zugleich Sprecher der unterdrückten Lutheraner. Aufgrund der politischen Verfolgung im Zillertal fand die Familie schließlich Zuflucht in der „Toleranzgemeinde“ Rachau in der Steiermark. In Salzburg erhielt Kolland seine schulische Ausbildung, trat den Franziskanern bei und durfte im Laufe seiner Ausbildung sogar verschiedene Sprachen lernen, bevor er in Trient zum Priester geweiht wurde.
Kollands Leben und sein Märtyrertod
Nach seiner Weihe wurde Kolland als Missionar ins Heilige Land entsandt. Zunächst wirkte er in der Jerusalemer Grabeskirche, bevor er seine letzte Aufgabe im Paulus-Kloster in Damaskus antrat. Diese Zeit war geprägt von Unruhen und Gewalt, insbesondere während der Drusenaufstände im Jahr 1860. Diese tragischen Ereignisse führten zu Massakern, bei denen viele Christen getötet wurden. Kolland versuchte, sein Leben zu retten, indem er zunächst über das Dach floh, wurde jedoch am folgenden Morgen gefangen genommen.
Im Angesicht seines Todes wurde Kolland dreimal gefragt, ob er bereit sei, seinen Glauben abzulegen. Für jede Verweigerung gab es eine grausame Konsequenz: Er erhielt einen Axthieb, bis er letztendlich tot zu Boden fiel. Sein Leben und sein Tod sind ein eindringliches Zeugnis für den Glauben und die Hingabe, die Kolland verkörpert. Am 20. Oktober wurde er in Rom zusammen mit elf weiteren Märtyrern heiliggesprochen. Für diese bedeutende Zeremonie wurde eigens eine 300-köpfige österreichische Delegation unter der Leitung von Erzbischof Franz Lackner entsendet.
Die Würdigung von Engelbert Kolland durch Weihbischof Hofer zeigt die Wichtigkeit von Identifikationsfiguren im Glauben, die Menschen auf ihrem spirituellen Weg begleiten und unterstützen können. In einer Zeit, in der viele nach Halt und Orientierung suchen, bieten solche Heiligsprechungen neue Perspektiven und Hoffnung.
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