
Die politische Landschaft in Salzburg steht vor einem unerwarteten Umbruch: Karoline Edtstadler, bisherige Bundesministerin, soll ab kommenden Sommer die Nachfolge von Landeshauptmann Wilfried Haslauer antreten. Dies wurde überraschend von der Salzburger Volkspartei bekannt gegeben. Allerdings ist für den Wechsel eine Mehrheit im Landtag notwendig, wozu auch die Zustimmung des Koalitionspartners FPÖ erforderlich ist, berichtet salzburg.orf.at.
Die FPÖ äußert sich bislang kritisch zu Edtstadlers politischer Rolle, insbesondere während der Corona-Pandemie. Überraschenderweise war Stefan Schnöll als Nachfolger von Haslauer eingeplant. Doch diese Pläne haben sich geändert: Schnöll hat seine Ambitionen zurückgezogen und will nicht mehr für das Amt des Landeshauptmanns kandidieren, um den Druck auf seine Familie zu verringern. „Ich habe meine Tochter im letzten Jahr sage und schreibe einmal in den Kindergarten gebracht“, erklärte Schnöll, der statt dessen die Position des Landeshauptmann-Stellvertreters anstrebt, so sn.at.
Koalition vor neuer Herausforderung
Die Entscheidung könnte bald die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ auf die Probe stellen. Haslauer hat bereits die FPÖ über die Personalentscheidung informiert und warnt: „Wenn die FPÖ Edtstadler nicht ins Amt wählt, wäre das das Ende der Koalition.“ Das würde Neuwahlen oder Wechsel der politischen Ausrichtung zur SPÖ zur Folge haben – eine Entwicklung, die in Salzburg für große Unruhe sorgen könnte. Marlene Svazek, FPÖ-Chefin, kündigte eine Parteibewertung an und betonte, dass die FPÖ darauf Wert lege, dass der neue Landeshauptmann sich bereits den Wählern gestellt hat.
Edtstadler selbst zeigt sich optimistisch: „Es gibt wohl keine spannendere Aufgabe, den Menschen dienen zu dürfen“, und setzt auf Kontinuität und Stabilität innerhalb der Landesregierung. Ihre offizielle Wahl zur Landeshauptfrau steht am 2. Juli an, doch bis dahin muss sie die Zustimmung von der FPÖ erhalten, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
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