Österreichs Organspenden 2024: Rekordzahlen und große Herausforderungen!

Im Jahr 2024 wurden in Österreich über 600 Organe transplantiert, während die Zahl der Wartelistenpatienten steigt. Erfahren Sie mehr über den aktuellen Stand der Organspende.
Im Jahr 2024 wurden in Österreich über 600 Organe transplantiert, während die Zahl der Wartelistenpatienten steigt. Erfahren Sie mehr über den aktuellen Stand der Organspende. (Symbolbild/DNAT)

Kärnten, Österreich - Im Jahr 2024 wurde in Österreich ein bemerkenswerter Anstieg der Organspenden verzeichnet. Laut der Kleine Zeitung wurden insgesamt 637 Organe transplantiert, ein Lichtblick für viele Patienten, die auf lebensrettende Transplantationen angewiesen sind.

Von 311 verstorbenen Personen, die als potenzielle Organspender gemeldet wurden, konnten bei 166 mindestens ein Organ entnommen und transplantiert werden. Im Durchschnitt wurden dabei drei Organe pro Spender entnommen. Dies zeigt, dass die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung nach wie vor ein wichtiges Thema bleibt.

Regionale Unterschiede und Wartelisten

Kärnten war der führende Bundesland in Bezug auf die Organspenderquote, mit 36,9 Spendern pro Million Einwohner. Tirol followisierte mit 27,1 und Salzburg mit 22,7 Spendern pro Million. Diese regionalen Unterschiede werfen Fragen zur Versorgungs- und Informationslage der Bevölkerung auf.

Ende 2024 befanden sich 848 Patienten auf Wartelisten, ein besorgniserregender Anstieg von 38 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere warteten 660 Personen auf eine Niere, die im Jahr 2023 die am häufigsten transplantierte Organart laut organspende-info.de war, mit 319 Transplantationen.

Die Wartzeiten für Organe variieren erheblich. So beträgt die mediane Wartezeit auf eine Niere ab der ersten Dialyse 40,6 Monate und 16,3 Monate ab der Aufnahme auf die Warteliste. Andere Organarten hingegen weisen Wartezeiten von unter einem Jahr auf. Eine schnellere Versorgung ist speziell bei Nierentransplantationen notwendig, um Leben zu retten.

Stammzelltransplantationen und Widerspruchsregister

Ein positiver Trend zeigt sich im Bereich der Stammzelltransplantationen, die von 577 auf 609 gestiegen sind. Rund 90% der wartenden Patienten auf eine Stammzellspende konnten im Jahr 2024 einen Fremdspender identifizieren. Die mediane Suchdauer für einen Fremdspender betrug nur 23 Tage, was für viele Patienten Hoffnung gibt.

Im Jahr 2024 ließen sich 4.747 Personen in das Widerspruchsregister für Organspende aufnehmen, während 318 aus diesem Register gestrichen wurden. Damit lag die Gesamtzahl der im Widerspruchsregister eingetragenen Personen Ende 2024 bei 66.192. Solche Register sind entscheidend, um Transparenz zu schaffen und die Spendenbereitschaft zu fördern.

Schlussfolgerungen und internationale Vergleiche

Österreich bewegt sich im internationalen Vergleich im Mittelfeld des Organaufkommens, jedoch führt es im Bereich der Lungentransplantationen mit 13,6 Transplantationen pro Million Einwohner. Der aktuelle Jahresbericht 2023 des Organisationsbüros für das Transplantationswesen beleuchtet die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Sicherstellung eines adäquaten Spenderaufkommens.

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Einstellungen regionaler Transplantationsreferenten, Schulungen des intensivmedizinischen Personals und internationale Kooperationen. Diese Schritte sind essenziell, um die Versorgungsqualität und das Bewusstsein für Organspenden in der gesamten Bevölkerung zu erhöhen.

Insgesamt zeigt der Rückblick auf 2024, dass es sowohl Herausforderungen als auch Fortschritte im österreichischen Transplantationswesen gibt, wobei ein kontinuierliches Engagement und Aufklärung notwendig sind, um die Zahlen der Organspender und -transplantationen weiter zu steigern.

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Ort Kärnten, Österreich
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