Immer mehr Jugendliche in Salzburg konsumieren gesundheitsschädliche Nikotinbeutel, was von Schulärzten scharf kritisiert wird. Die zunehmende Verbreitung von „Snus“ hat dazu geführt, dass auch Nikotinsucht bei jungen Menschen immer häufiger diagnostiziert wird. Aktuell ist es noch nicht verboten, diese Nikotinbeutel an Personen unter 18 Jahren zu verkaufen, aber ab Anfang Juni wird sich dies ändern.
Karoline Gsell von der Salzburger Ärztekammer, Sprecherin des schulärztlichen Dienstes, warnt vor den gesundheitlichen Risiken von Produkten mit chemischem Nikotin. Die Werbung behauptet, dass sie gesünder seien als Zigaretten, aber Nikotin allein hat bereits schädliche Wirkungen. Die attraktiven Geschmacksrichtungen machen sie besonders ansprechend für Jugendliche.
Experten weisen darauf hin, dass Jugendliche, die von Nikotin abhängig sind, unter schweren Entzugserscheinungen leiden können. Da in den Nikotinbeuteln kein Tabak, sondern nur Nikotin enthalten ist, dürfen sie weiterhin beworben werden. Obwohl Langzeitstudien zu den Inhaltsstoffen fehlen, sind Vertreter der Elternvereine besorgt über den ungehinderten Zugang von Jugendlichen zu diesen Produkten.
Das Land Salzburg hat bereits ein neues Jugendschutzgesetz verabschiedet, das sich speziell gegen Nikotinbeutel richtet. Marlene Svazek, Vize-Regierungschefin, fordert jedoch eine bundesweite Lösung, da es in Österreich neun verschiedene Jugendschutzgesetze gibt. Die Hoffnung liegt nun auf einer raschen Zustimmung der Bundesregierung, damit das Gesetz in Kraft treten kann und ein Verbot von Nikotinbeuteln für Jugendliche bald Realität wird. Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes sollen Jugendliche an Schulen intensiver über die Gesundheitsrisiken des Konsums aufgeklärt werden.
