Im Herzen von Salzburg fand heute ein außergewöhnliches Ritual statt: Nach dem Festgottesdienst in der Franziskanerkirche sprang eine Gruppe von 13 Lehrlingen in einen Bottich voller Wasser. Dieser traditionelle Metzgersprung, ein symbolischer Akt, bei dem die Gesellen von ihren „Sünden“ während der Lehrzeit reingewaschen werden, zog zahlreiche Besucher an. Bei eisigen Temperaturen zeigten die angehenden Metzger nicht nur große Mut, sondern zwei von ihnen absolvierten gleichzeitig die Meisterprüfung, was den Tag zu einem besonders feierlichen Anlass machte, wie ORF berichtete.
Das Interesse an der Tradition des Metzgersprungs hat seinen Ursprung bereits im 16. Jahrhundert in München. Dort war dieser Brauch zwischenzeitlich untersagt worden, da das fröhliche Treiben häufig in Ausschreitungen endete. König Maximilian II. erweckte diesen alten Volksbrauch um 1850 wieder zum Leben, und auch König Ludwig II. war ein begeisterter Zuschauer des bunten Treibens. Heute wird der Metzgersprung, der alle drei Jahre bei der Freisprechung der Metzgerburschen durchführt wird, weiterhin in München gefeiert, zuletzt am 11. September 2016, wie Munichkindl erklärte. Der Fischbrunnen, der nach dem Vorbild alter Traditionen errichtet wurde, ziert die Szene und ist seit 1954 ein beliebter Treffpunkt am Marienplatz.
Eine lebendige Tradition
Die Geschichte des Metzgersprungs ist reich an Bedeutung: Ursprünglich sprang man in das Wasser, um zu zeigen, dass die Pest besiegt war und dass das Wasser keine Gefahr mehr darstellte. Junge Gesellen, die mit Fellen und Kalbsschwänzen geschmückt waren, unterhielten die Schaulustigen, indem sie diese mit Wasser bespritzten. Dieses fröhliche Spektakel ist in München tief verwurzelt und erinnert an vergangene Zeiten, als Gemeinschaft und Tradition eine zentrale Rolle im Leben der Menschen spielten. Die Verbindung zu den alten Bräuchen zeigt sich bis heute, und der Metzgersprung bleibt ein Highlight im Veranstaltungskalender sowohl in Salzburg als auch in München.
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