
Die „kidsline“ der Telefonseelsorge Salzburg feiert ihr 25-jähriges Bestehen, ein Meilenstein in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen. Seit 1999 hilft das Team, das aus vier hauptamtlichen und 110 ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht, Anrufern anonym, kostenlos und unbürokratisch unter der Nummer 0800/234 123. Die aktuelle Nachfrage nach Beratung hat sich drastisch verändert; Über 5.000 Kontaktaufnahmen pro Monat zeigen, dass die Themen zunehmend psychische Belastungen, Suizidgedanken und familiäre Konflikte betreffen, wie Theresa Schimke, die Leiterin der „kidsline“, erklärt. „In der heutigen Zeit scheint jeder Kontakt hochbelastet zu sein“, so Schimke.
Digitalisierung und neue Ansätze
Mit fast 45.000 Chatberatungen im letzten Jahr sorgt die „kidsline“ für einen digitalen Wandel in der Beratung. Die Hemmschwelle für die Jugendlichen ist oft geringer, wenn sie per Chat kommunizieren, was dazu führt, dass viele Themen schneller angesprochen werden. Dies bestätigte auch Birgit Satke von „Rat auf Draht“, einer weiteren Hotline, die ähnliche Dienste anbietet. „Jugendliche möchten unmittelbare Beratung, oft sind sie auch in akuten Krisen mit Suizidgedanken unter Druck und äußern sich schneller schriftlich“, berichtet sie.
Die Coronapandemie hat die Situation noch verstärkt, wie die Psychotherapeutin Rita de Dominicis anmerkte. Berichte über Einsamkeit, Ängste und Überforderung sind in den Beratungen gestiegen. Zudem ist es für viele Kinder schwierig, Zugang zu herkömmlichen Hilfsangeboten zu erhalten, was die Wichtigkeit der „kidsline“ unterstreicht: „Wir bieten Unterstützung in Momenten, in denen keine anderen Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen“, erklärte Schimke. Diese niederschwellige Ansatzweise ermöglicht es den Jugendlichen, in schweren Familien- und Lebenssituationen zu kommunizieren, ohne Angst vor Stigmatisierung.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt der „kidsline“ ist die intensive und oft langanhaltende Unterstützung, die sie bietet. „Wir wollen stabile Beziehungen aufbauen, damit die Kinder in Krisenzeiten nicht alleine sind“, so Schimke. Die Berater begleiten Kinder auch bei alltäglichen Festlichkeiten und schaffen somit ein Gefühl von Normalität und Zugehörigkeit. „Wir stehen auf der Seite der Kinder“, resümiert de Dominicis und betont die Notwendigkeit, die Bedürfnisse der Jugendlichen ernst zu nehmen und eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen.
Die „kidsline“ ist ein entscheidender Bestandteil der psychosozialen Hilfsangebote in Salzburg und zeigt, wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche auch in Krisenzeiten verlässliche Ansprechpartner haben, um ihre Herausforderungen zu bewältigen, wie salzburg.orf.at und eds.at berichten.
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