In Bischofshofen brodelt es: Der geplante Bau eines neuen Großmarktes mit einer Verkaufsfläche von 3.900 Quadratmetern sorgt für erhebliche Unruhe unter den örtlichen Geschäftstreibenden und ziehenden Entscheidungsträgern. Kritiker befürchten, dass dieser Markt die Kaufkraft aus dem Stadtzentrum abziehen und die Existenz zahlreicher kleiner Geschäfte gefährden könnte, wie ORF Salzburg berichtet. Die Landesbehörden, insbesondere die Raumplanung, äußern ebenfalls Bedenken, da die Entwicklung zu einer weiteren Konzentration von Handelsbetrieben führen könnte und das Gleichgewicht zwischen Wirtschaft, Arbeit und Wohnraum gefährdet bleibt.
Kritik an der Verkehrsbelastung
Zudem wird ein Anstieg des Verkehrsaufkommens befürchtet, vor allem zwischen 16 und 17 Uhr. Bis zu 190 zusätzliche Fahrzeuge pro Stunde könnten den Kreisverkehr an der Salzachtalstraße-Gasteinerstraße überlasten. Die Gemeindevertretung steht nun vor der Herausforderung, über die eingereichte Berufung zu entscheiden. Sollte keine Einigung erzielt werden, wird das Landesverwaltungsgericht die endgültige Entscheidung treffen.
Die umstrittene Erweiterung des Europarks, die um zusätzliche 8.500 Quadratmeter Verkaufsfläche vergrößert werden soll, schlägt ebenso hohe Wellen. Laut Salzburger Nachrichten warnen lokale Unternehmer, dass dies akute Folgen für die Ortskerne im Pongau haben könnte. Klaus Horvat-Unterdorfer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung SBS, bezeichnet den Maßnahmenkatalog als Brandbeschleuniger für das Ortskernsterben, da Verdrängung und Arbeitsplatzverluste nicht auszuschließen seien. Auch St. Johanns Modehaus-Eigentümer Josef Nagl verdeutlicht, wie die Erweiterung den ohnehin zu kämpfenden Leerständen in den Gemeinden Auftrieb geben könnte und fordert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kleinen Geschäften und Großunternehmen.
Die Diskussion verdeutlicht die Spannungen zwischen traditionellen Einzelhändlern, die auf persönliche Kundenbeziehungen setzen, und den wachsenden großflächigen Einzelhandelsstrukturen, die häufig mit niedrigeren Preisen und breiteren Sortimenten aggressiv um Kunden werben. Die Gemeinde Bischofshofen hat sich jüngst um die Belebung ihres Ortskerns bemüht, doch die Errichtung des neuen Großmarktes könnte den Erfolg dieser Bemühungen stark beeinträchtigen, warnen örtliche Akteure und Fachleute.
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