Die traditionsreiche Emco GmbH in Hallein, bekannt für ihre hochwertigen Werkzeugmaschinen, steht unter enormem Druck. Nach jahrelangem Erfolg sieht sich das Unternehmen nun mit einem dramatischen Einbruch der Aufträge konfrontiert: Rund 30 Prozent weniger Aufträge, plus steigende Kosten durch Inflation und Lohnerhöhungen. Dies führte zu einem Verlust von 15 Millionen Euro im letzten Jahr und einem weiteren Verlust von fünf Millionen Euro wird für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert. Diese besorgniserregende Lage hat die Geschäftsleitung dazu gezwungen, notfallmäßige Maßnahmen zu ergreifen, wie heute.at berichtet.
Um die finanzielle Stabilität zu sichern und die Arbeitsplätze der etwa 390 Beschäftigten in Hallein zu schützen, wird eine "Vier-Tage-Woche" eingeführt, die jedoch mit einem Gehaltsverzicht von bis zu 12 Prozent verbunden ist. Eine weitere drastische Maßnahme ist die Möglichkeit einer temporären Kündigung mit Wiedereinstellungsgarantie. Dies bedeutet, dass Mitarbeiter für mehrere Monate freigestellt werden und Arbeitslosengeld vom AMS beziehen können, ohne dabei ihre vorherigen Ansprüche zu verlieren. Geschäftsführer Günter Kuhn betont, dass keine Entlassungen stattfinden werden und das Weihnachtsgeld weiterhin ausgezahlt wird, auch wenn dies seinen Preis hat.
Historische Hintergründe und strategische Entscheidungen
Die Wurzeln von Emco gehen bis ins Jahr 1937 zurück, als die Produktion von Drehmaschinen begann. Nach Insolvenzen und Übernahmen durch Mirko Kovats und später die Kuhn Holding konnte sich das Unternehmen in der Branche behaupten. Die Kuhn-Gruppe, die auch im Bereich Baumaschinenhandel aktiv ist, hebt hervor, dass die Übernahme von Emco den langfristigen Erhalt von Know-how und Arbeitsplätzen sichern soll. Trotz der heutigen Herausforderungen bleibt das Ziel, die Belegschaft durch diese kritische Phase zu führen, so die Aussagen aus Hallein. Die Geschäftsführung kündigt an, Lösungen zu finden, um auch künftig erfolgreich auf dem Markt agieren zu können, während sie die Beziehungen zu neuen Märkten in Russland und Brasilien weiter ausbauen möchte, wie sn.at berichtet.