
Die Debatte um die Graugänse am Leopoldskroner Weiher in Salzburg erreicht einen neuen Höhepunkt. Laut salzburg.ORF.at treiben derzeit etwa 300 Gänse ihr Unwesen bei dem malerischen Gewässer. Diese Tiere, bekannt für ihre großen Körper und beeindruckenden Flügelspannweiten, sorgen nicht nur für Lärm, sondern setzen auch die umliegenden Wiesen durch ihren Kot stark zu. Anwohner und landwirtschaftliche Betriebe beklagen sich über die Schäden, was die Stadtverwaltung veranlasst hat, bereits im vergangenen Jahr zehn männliche Gänse „entnehmen“ zu lassen. Auch dieses Jahr sind bis zu zehn weitere Abschüsse bis zum Jahresende genehmigt.
Die Brutzeit von März bis Juli gestaltet die Situation angespannt. Hemma Gressel von Birdlife Salzburg kritisiert, dass die Abschüsse während dieser Zeit gegen das Naturschutzgesetz verstoßen. Ihr Argument: Zehn geschossene Gänse hätten praktisch keine Auswirkungen auf die Gesamtpopulation. Dennoch bleibt Bernd Huber von der Stadtverwaltung unbeeindruckt und betont, dass die Abschüsse auch einen „vergrämenden Effekt“ haben sollen – die Gänse sollen den Leopoldskroner Weiher als Lebensraum meiden. Dies wurde vor allem nach Beschwerden von Grundbesitzern und Landwirten beschlossen, die sich über die Nahrungsaufnahme durch die Gänse beschweren.
Alternative zur Tötung
Während die Stadtverwaltung sich auf die genehmigten Abschüsse stützt, schlägt die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in Lochen eine andere Lösung vor: die Umsiedelung der Graugänse. Jürgen Stadler, der Vereinschef, weist darauf hin, dass seine Organisation bereit ist, die Gänse in ein größeres und geeignetes Habitat zu bringen, wo sie ungestört leben können. Trotz der Kritik bleiben die Verantwortlichen auf Kurs, und Huber lässt wissen, dass das Umsiedeln aus rechtlichen und praktischen Gründen nicht in Betracht gezogen wird. Intern gibt es zudem Widerstand von der Bürgerliste, wo Grüne für ein besonnenes Vorgehen plädieren und die Tötung der Tiere als „letztes Mittel“ ansehen. Derzeit sind alle Augen auf die Entwicklung gerichtet, während die Diskussion um die Graugänse im Leopoldskroner Weiher weitergeht.
Details zur Meldung