Am Montag wurde am Marko-Feingold-Steg in der Salzburger Altstadt eine Ausstellung über jüdisches Leben eröffnet. Diese Ausstellung, die vom Salzburg Museum und der Stadt Salzburg gemeinsam initiiert wurde, ist dem langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Marko Feingold, gewidmet, der in diesem Jahr 111 Jahre alt geworden wäre.
Die Ausstellung mit dem Titel „Wo? Verortung der Erinnerung“ am Marko-Feingold-Steg zielt darauf ab, jüdisches Leben in Salzburg zu präsentieren und zu kontextualisieren. Hierbei wird jüdisches Leben in Salzburg durch Orte, Institutionen, Ereignisse und Menschen repräsentiert. Die Ausstellung ist zweisprachig und zeigt diverse Aspekte des jüdischen Lebens in Salzburg.
Ein zentrales Anliegen dieser Ausstellung ist es, die Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten. Sie präsentiert Beispiele, die verdeutlichen, wie das jüdische Leben in Salzburg einst aussah, aber auch wie es beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Anhand verschiedener Geschichten und Ereignisse wird die reiche jüdische Geschichte der Stadt beleuchtet.
Zu den präsentierten Themen gehört die Geschichte der Jüdin Anna Pollak, deren Geschäft in Salzburg während des November-Pogroms 1938 zerstört wurde. Vier Jahre später wurde sie im KZ ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Rainerstraße Nummer 4 an diese jüdische Geschäftsfrau, die durch die Ausstellung wieder ins Gedächtnis gerufen wird.
Die Ausstellung am Marko-Feingold-Steg, die bis zum 31. August zu sehen ist, wird an einem politisch aufgeladenen Zeitpunkt eröffnet. Durch die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten erlangt die Ausstellung eine zusätzliche Bedeutung. Marko Feingold, dem die Ausstellung gewidmet ist, war ein engagierter Kämpfer gegen Antisemitismus und Nationalsozialismus bis zu seinem Tod im Jahr 2019.