In einer schockierenden Wendung gab der Essenszustelldienst Lieferando am Dienstag die Kündigung von rund 600 Mitarbeitern bekannt. Künftig sollen die Fahrerinnen und Fahrer nur noch als freie Dienstnehmer unterwegs sein, anstatt in regulären Arbeitsverhältnissen angestellt zu sein. Wie die Österreichische Post berichtete, haben die Lieferando-Mitarbeiter bis Ende Juni Zeit, um sich um neue Positionen zu kümmern.
Die Kündigungen betreffen insgesamt 966 Beschäftigte, während die aktuelle Flotte von Lieferando aus rund 850 Fahrern besteht. Die Sprecherin des Unternehmens, Katrin Wala, erklärte, dass man unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten rund 600 Fahrer entlassen muss. Dies geschah nach monatelangen Verhandlungen über den Kollektivvertrag in der Branche, die nun in einem Wechsel zu freien Dienstverträgen münden. Trotz eines freiwilligen Lohnanstiegs von 7,8 Prozent im Sommer scheint das Unternehmen nun auf ein anderes Modell umschwenken zu wollen, was unter den Betroffenen für großes Unverständnis sorgt, so die Berichterstattung von ORF Salzburg.
Post als neue Arbeitgeberin für Entlassene
Inmitten dieser Unsicherheit zeigt die Österreichische Post Interesse an den betroffenen Fahrern. Sie sucht nach neuen Mitarbeitern in verschiedenen Anstellungsvarianten, darunter Voll- und Teilzeit sowie geringfügige Beschäftigung. Unternehmenssprecher Markus Leitgeb betonte, dass die Post faire Entlohnung, Essensgutscheine und eine Beteiligung am Unternehmenserfolg bietet. Der Schritt soll helfen, die entlassenen Mitarbeiter zu integrieren und sorgt für eine erste Möglichkeit, nach den Kündigungen direkt eine neueAnstellung zu finden. Die Ankündigung von Lieferando und die Reaktionen darauf zeigen die Herausforderungen im Bereich der Arbeitsverhältnisse und den Wandel innerhalb der Branche, der sowohl an den Kollektivvertrag als auch an die Rechte der Arbeitnehmer erinnert.
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