Urlaubern, die in den Süden reisen möchten, steht ein neues Hindernis bevor. Der Tauerntunnel der Österreichischen Bundesbahnen wird aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen, was sich auch auf Autofahrer und Radfahrer auswirkt. Die Sperrung erstreckt sich über mehr als acht Monate und betrifft den Abschnitt zwischen Böckstein bei Bad Gastein (Salzburg) und Mallnitz (Kärnten).
Während der Tunnelsanierung der Tauernautobahn fällt die Sperrung zeitlich zusammen. Dies führt zu erheblichen Staus, da die Entlastung über die Tauernschleuse wegfallen wird. Alternativrouten wie die Felbertauernstraße und die Großglockner-Hochalpenstraße sind von Herbst bis Mai gesperrt. Die Maßnahme zur Reduzierung des Urlaubsverkehrs wurde im letzten Sommer ergriffen.
Die Schließung des Tauerntunnels hat auch Auswirkungen auf den Alpe Adria Radweg. Der Alpenhauptkamm wird von einem Zug unterquert, der stündlich verkehrt. Geplant ist ein Radshuttle zwischen Mallnitz und Bad Gastein, der jedoch zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Die Baustelle stellt für Berufspendler und Schüler eine Geduldsprobe dar, da die Reisezeit im Ersatzbus oder mit dem Auto erheblich länger dauert.
Die Nachtzüge der ÖBB nach Italien können nicht durch den Tauerntunnel fahren aufgrund von Wassereinbrüchen und der notwendigen Modernisierung. Alternativen über die Brennerstrecke werden durch Nachtsperrungen der italienischen Staatsbahnen behindert. Die Planbarkeit der Reiserouten ist daher eingeschränkt, was zu Absagen zusätzlicher Angebote führt. Ein Nachtzug von Stuttgart nach Venedig entfällt, während eine Umleitung über Graz für die Verbindung nach Zagreb geplant ist.
Die ÖBB prüfen alternative Routen für die Nachtzüge von München nach Rom bzw. Mailand/Genua/La Spezia. Eine mögliche Route führt ab Salzburg und erfordert eine Anreise nach München mit einem Tagzug. Die Planung wird in den kommenden Wochen finalisiert. Für die Zukunft ist eine weitere fünfmonatige Sperrung des Tauerntunnels im Jahr 2027 geplant.
