Österreich

Russland-Spionage: Ott als Journalist ausgegeben

Journalist oder Spion? Ott entlarvt sich nicht und droht mit Hungerstreik.

Der ehemalige Verfassungsschützer Egisto Ott weigerte sich, ein Geständnis in Bezug auf die mutmaßliche Russland-Spionage abzulegen, wie von der "Kronen Zeitung" berichtet wurde. Ott stellte bei seiner Festnahme klar, dass er sich als Investigativjournalist ausgab und distanzierte sich von den Vorwürfen gegen ihn. Insbesondere betonte er, dass es bei den Ermittlungen nur um seine Person gehen sollte und nicht um seinen Ex-Schwiegersohn, der ebenfalls beschuldigt wurde.

Die Ermittler haben bei Ott zwei Sina-Laptops sichergestellt, die für interne Kommunikation von Investigativjournalisten genutzt wurden. Ott behauptete, dass sie nicht für geheimdienstliche Zwecke verwendet wurden, sondern um Informanten zu gewinnen und Fälle mit nachrichtendienstlichem Hintergrund aufzudecken. Er gab an, dass sich ein dritter Laptop bei einem Informanten im Ausland befindet und nicht nach Russland verschickt wurde.

In Bezug auf die Smartphones österreichischer Spitzenbeamter, die an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB weitergeleitet wurden, betonte Ott, dass er nichts mit der Übergabe zu tun habe. Er behauptete, die Telefone bei sich zu Hause zerstört zu haben und drohte den Ermittlern sogar mit einem Hungerstreik. Neben den Sina-Laptops wurden bei Ott auch Datenträger, nachrichtendienstliche Unterlagen sowie eine folierte Fahrzeugkarte des Innenministeriums und ein dienstliches Blaulicht sichergestellt.

Die Ermittlungen in der Causa Ott laufen mit acht Verfahren und 30 Beschuldigten. Bisher wurden rund 500 Einvernahmen durchgeführt, und etwa 5,5 Terabyte an Datenmaterial wurden sichergestellt. Trotz der Vorwürfe gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.

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