
Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat eine umfassende russische Desinformationskampagne in Österreich aufgedeckt. Wie Kleine Zeitung berichtet, steht eine bulgarische Staatsangehörige im Verdacht, für Russland spioniert und aktiv an der Durchführung dieser Desinformationsoperation mitgewirkt zu haben.
Das hauptsächliche Ziel dieser Kampagne war, die öffentliche und politische Meinung in Österreich zu beeinflussen, insbesondere zum Nachteil der Ukraine und zugunsten Russlands. Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) äußerte sich besorgt über die Verbreitung falscher Narrative und Fake News, die das Vertrauen in Institutionen untergraben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden können. Er betonte, dass die Meinungsbildung in Österreich nicht unter dem Einfluss ausländischer Akteure stehen sollte.
Gefahren der Desinformation
Desinformation kann weitreichende Folgen haben. Sie ist in der Lage, Wahlen zu beeinflussen, politische Instabilität herbeizuführen und damit die demokratische Gesellschaft zu gefährden. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Risiken von Deepfakes hingewiesen, über die bpb.de berichtet. Diese Technologien ermöglichen eine neue Qualität der politischen Manipulation und beschleunigen die Verbreitung von Desinformation.
Deepfakes, die meist in politischem Kontext verwendet werden, können das Vertrauen in Medien und gemeinsame Fakten stark untergraben. Obwohl das Vertrauen in audio-visuelle Medien nach wie vor hoch ist, stellen Deepfakes eine erhebliche Bedrohung dar. Sie können nicht nur politische Gegner diskreditieren, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächen. Historisch bedingte Medienmanipulation erhält durch die neuen Möglichkeiten der Technik einen anderen Zugang.
Globale Beispiele und deren Einfluss
Die Debatte um die Gefahren von Deepfakes hat durch Vorfälle in verschiedenen Ländern an Brisanz gewonnen. So wurden beispielsweise während der US-Präsidentschaftswahlkämpfe 2020 und 2024 Audio-Deepfakes in Robocalls eingesetzt. Auch in Argentinien und der Slowakei fanden ähnliche Manipulationen statt. Besonders signifikant war ein Deepfake-Porno, der im türkischen Präsidentschaftswahlkampf 2023 zum Rückzug eines Politikers führte.
Trotz der Tatsache, dass bislang kein einzelner Deepfake einen entscheidenden Einfluss auf Wahlen hatte, schädigen die kumulativen Effekte das Vertrauen in die politische Kommunikation. Auch gezielte Angriffe auf politische Gegner außerhalb von Wahlzeiten sind häufig, wie Fälschungen von Donald Trump und Joe Biden zeigen.
Die Nutzung von Deepfakes erstreckt sich auch auf (Kriegs-)Propaganda und ausländische Einflussnahme. Beispiele wie das pro-chinesische Netzwerk sowie russische Desinformationskampagnen verdeutlichen die Dimension dieser Problematik. Ein Deepfake-Video von Selenskyj, das zur Kapitulation im Ukraine-Konflikt aufrief, zeigt die Gefahren, die mit solchen Technologien einhergehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aufgedeckte Desinformationskampagne in Österreich nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie ist Teil eines viel größeren Problems, das tief in die Strukturen demokratischer Gesellschaften eingreift und den Zusammenhalt sowie das Vertrauen in Institutionen gefährdet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung