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In einer spektakulären Rückholaktion sind zwei Frauen, die sich dem IS angeschlossen hatten, und ihre Kinder heimlich nach Österreich zurückgekehrt. Maria G. und Evelyn T. wurden am Samstag aus einem Internierungslager in Syrien geholt, wie exxpress.at berichtet. Diese Rückholung war seit Monaten geplant und erfolgte nach einem gerichtlichen Auftrag, der die Heimkehr der beiden Frauen und ihrer Söhne anordnete
. Maria G., die 2015 nach Syrien reiste, wurde 2019 gefangen genommen und im Camp Roj festgehalten. Dank eines Aufhebens des Haftbefehls durch die Salzburger Staatsanwaltschaft ist sie nun auf freiem Fuß, während es für Evelyn T. nicht so rosig aussieht. Die 26-Jährige, die ebenfalls zwei Kinder im Lager hatte und 2016 nach Syrien ging, wurde nach ihrer Rückkehr vom Verfassungsschutz befragt und könnte in Untersuchungshaft genommen werden, da ihr die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen wird.
Die Rückholung der Frauen geschah unter hohen Sicherheitsrisiken, die durch die volatile Situation in Syrien verstärkt wurden. Das Außenministerium bestätigte, dass die Frauen und Kinder am Samstag in einer Linienmaschine aus dem Irak nach Wien geflogen wurden. Wie der Kurier berichtet, wurden die beiden europaweiten Rückholaktionen von Österreicherinnen von einem Einsatzteam aus österreichischen und internationalen Partnern unterstützt. „Unser Dank gilt dem österreichischen Einsatzteam, den US-amerikanischen Sicherheitsbehörden und der kurdischen Autonomiebehörde in Syrien“, hieß es aus dem Außenministerium. Die Kosten für die Rückholaktion werden den Frauen in Rechnung gestellt, während der Sohn von Evelyn T., der an Herzproblemen leidet, vorübergehend dem Jugendamt übergeben wurde.
Aktuell sind alle fünf Rückkehrer umfassenden medizinischen Kontrollen unterzogen worden, um ihre gesundheitliche Verfassung zu überprüfen. Während Maria G. nun zurück in Salzburg bei ihrer Familie ist, wird der Fall von Evelyn T. bald von den Justizbehörden geprüft. Die Entwicklungen sind von großer Bedeutung, da sie die komplexe rechtliche Situation rund um Rückkehrer des IS thematisiert und die Herausforderungen der Sicherheitslage in Syrien eindrücklich verdeutlicht.
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