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Rindfleischpreise steigen rasant: Konsumenten wenden sich vom Fleisch ab!

In der Steiermark kämpft die Rinderproduktion mit dramatischen Rückgängen. Laut Werner Habermann von der ARGE Rind Österreich gibt es zurzeit nur noch 9.277 Rinderbauern in der Region, fast 800 Betriebe haben seit 2020 aufgegeben. Dies führte zu einem Rückgang der Rinderzahlen um fast 12.000 Tiere. Die Ursachen sind vielfältig, aber das Hauptproblem liegt in den kleinen Strukturen der Betriebe und einer erheblich verschlechterten Wirtschaftlichkeit in der Produktion. Habermann erklärt, dass die Produktionskosten in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hoch sind, was die Einkommen der Züchter stark belastet. Steigende Betriebsausgaben, insbesondere für Energie, verschärfen die Lage zusätzlich. Diese Situation hat auch spürbare Auswirkungen auf die Preise für Rindfleisch, das seit 2020 um zwei Euro pro Kilogramm gestiegen ist. Der derzeitige Preis für konventionelles Rindfleisch liegt bei 13,88 Euro, was die Konsumenten weiterhin stark belasten wird, wie auch heute-nachrichten.eu feststellt.

Steigende Preise und Verbraucherverhalten

Die Preissteigerungen sind vor allem auf die rückläufige Produktion und starke Exportmärkte zurückzuführen. Seit 2015 ist die Zahl der Schlachtungen um 25 Prozent gesunken, wodurch Österreichs Rindfleischpreise im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hoch sind. Wer nach Alternativen sucht, wechselt oft zum günstigeren Schweinefleisch. Diese Entwicklung ist nicht neu: Laut Habermann ist ein gestiegenes Qualitätsbewusstsein unter den Konsumenten zu erkennen, die dazu tendieren, weniger Fleisch zu essen, aber auf hochwertige Alternativen umzusteigen. Zudem führt das drohende Mercosur-Freihandelsabkommen, das günstigere Rindfleischimporte aus Südamerika ermöglicht, zu Sorgen über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produzenten.

Bei Handelsunternehmen wie Spar und Rewe wird der Preisanstieg durch gestiegene Beschaffungskosten und andere Ausgaben verstärkt, während Hofer bereits einen Rückgang der Nachfrage nach Rindfleisch erwartet. Kunden tendieren immer mehr zu günstigen Eiweißquellen, was die historische Preisrallye laut Hofer beenden könnte. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund einer Rinderbranche, die erschreckend klein strukturiert ist, mit durchschnittlich nur 27 Tieren pro Betrieb. Die Steiermark könnte somit vor einer entscheidenden Wendung stehen, die nicht nur die Branche selbst, sondern auch die Verbraucher in den kommenden Jahren betreffen wird.

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Genauer Ort bekannt?
Steiermark, Österreich
Beste Referenz
steiermark.orf.at
Weitere Quellen
heute-nachrichten.eu

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