Österreich

Rentenversicherung in Deutschland: Beamte und Selbstständige drängen auf Reformen

Die Rentenversicherung reformiert: Was plant die Ampel für Beamte und Selbstständige?

Die Diskussion um die Rentenversicherung in Deutschland dreht sich derzeit um die Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen. Der Paritätische Gesamtverband fordert, dass auch diese Gruppen künftig in die Rentenkasse einzahlen sollten, um die gesetzliche Rente zu stabilisieren. Die Ampel-Koalition plant bereits entsprechende Gesetzesänderungen in diese Richtung.

Aktuell zahlen Millionen von Deutschen, vor allem Beamte und Selbstständige, keine Beiträge in die Rentenversicherung ein. Joachim Rock, der neue Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, kritisiert die Bundesregierung für ihr Rentenpaket, das aus seiner Sicht nicht ausreicht, um Altersarmut zu verhindern. Er schlägt vor, dass Beamte und Selbstständige ebenfalls zur Rentenversicherung beitragen sollten, was möglicherweise sogar zu einer Anhebung des Rentenniveaus führen könnte.

Die Idee, alle Berufstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, stößt jedoch auf Widerstand seitens der Union. CDU-Rentenexperte Marc Biadacz sieht darin keinen Mehrwert und betont die Bedeutung der drei Säulen der Alterssicherung: gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge und private Altersvorsorge. Er warnt davor, dass eine flächendeckende Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen keine Verbesserungen bei den Leistungsansprüchen zur Folge hätte.

Die Linke hingegen unterstützt die Idee einer Erwerbstätigenversicherung und argumentiert, dass eine gemeinsame Rentenversicherung für alle zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen würde. Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Linken, verweist auf das österreichische Modell, bei dem schon lange Beamte in die Rentenversicherung einzahlen, und schlägt eine ähnliche Regelung auch für Deutschland vor.

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Die Grünen zeigen sich offen für die Einbeziehung von weiteren Berufsgruppen in die gesetzliche Rentenversicherung. Markus Kurth, Rentenexperte der Grünen, betont jedoch, dass eine direkte Übertragung des österreichischen Modells auf Deutschland nicht ohne Weiteres möglich ist. Trotzdem unterstützt er grundsätzlich den Vorschlag des Paritätischen Gesamtverbands und betont die Notwendigkeit einer Absicherung für Selbstständige.

Die geplante Rentenreform der Ampel-Koalition sieht vor, dass künftig mehr Menschen verpflichtend in die Rentenkasse einzahlen. Dies betrifft vor allem Selbstständige. Zusätzlich soll es eine Neuregelung der privaten Vorsorge geben, um höhere Renditen zu ermöglichen. Die Parlamentsberatungen hierzu könnten bereits im Herbst starten, wie Bundesfinanzminister Christian Lindner ankündigte.

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