Die Renten in Österreich übertreffen im Durchschnitt diejenigen in Deutschland, was Diskussionen über die Reform des deutschen Rentensystems anregt. Laut einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung haben im vergangenen Jahr mehr als eine Million Menschen ab 67 Jahren einer Beschäftigung nachgehen müssen, was auf finanzielle Engpässe im deutschen System hinweist.
Sahra Wagenknecht, Politikerin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), fordert eine umfassende Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs. In Österreich erhalten langjährig Versicherte im Schnitt 800 Euro mehr Rente pro Monat als in Deutschland, was als respektlos gegenüber den Rentnern betrachtet wird, die jahrelang in das System eingezahlt haben.
Das österreichische Rentensystem zeichnet sich durch frühere und höhere Renten aus, was häufig als Vorbild betrachtet wird. Eine Rentenreform vor rund 20 Jahren wird als Schlüssel für diese Vorteile angesehen. In Österreich zahlen fast alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenkasse ein, mit männlichen Rentnern, die durchschnittlich 2000 Euro und weiblichen Rentnern 1250 Euro erhalten.
Die Finanzierung eines ähnlichen Rentensystems in Deutschland könnte jedoch eine Herausforderung darstellen. Die Steuerzuschüsse und Beitragssätze müssten deutlich erhöht werden, was insbesondere die Arbeitgeber belasten könnte. Des Weiteren ist das Renteneintrittsalter in Österreich höher und man benötigt 15 Beitragsjahre für einen Rentenanspruch, im Gegensatz zu Deutschland, wo bereits nach fünf Jahren Ansprüche bestehen.
Experten warnen davor, einfach das österreichische System auf Deutschland zu übertragen, da dies erhebliche Auswirkungen auf staatliche Ausgaben und die Wirtschaft haben könnte. Es wird betont, dass aufgrund demografischer Unterschiede eine direkte Übertragung unwahrscheinlich und langwierig wäre. Letztendlich ist eine umfassende Rentenreform in Deutschland nach österreichischem Vorbild eine langwierige und komplexe Angelegenheit, die sorgfältige Planung und Rücksicht auf verschiedene Faktoren erfordert.
