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In einer kritischen Analyse der österreichischen Wirtschaftslage warnen Experten vor den negativen Auswirkungen von Bürokratie und unsicheren gesetzlichen Rahmenbedingungen. Bei einer Veranstaltung im Palais Niederösterreich in Wien formulierten Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur, und Philipp Rath, Präsident der Vereinigung österreichischer Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (VWT), dringende Reformforderungen. Peschorn betonte die Notwendigkeit klarer und nachvollziehbarer Gesetze, um sowohl die Effizienz des Staates zu steigern als auch das Vertrauen der Unternehmen zu fördern. "Wir sind alle Partner:innen, wenn es darum geht, Gesetze anzuwenden", erklärte er. Die Bürokratie müsse abgebaut werden, um wirtschaftliche Planungssicherheit zu gewährleisten, da Unklarheiten bei den Regelungen Unternehmen abschrecken könnten.
Philipp Rath ergänzte, dass die über 99 Prozent der österreichischen Unternehmenslandschaft aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bestehen, die zwei Drittel aller Arbeitsplätze sichern. "Es ist hoch an der Zeit, zentrale Reformen zügig anzupacken: Steuersenkungen, Entbürokratisierung und Digitalisierung müssen absolute Priorität haben." Auch die Lohnnebenkosten, die nicht mehr als erträglich sein sollten, standen auf der Agenda. Der VWT-Präsident forderte dringend ein Handeln der Politik, um Österreich wieder wettbewerbsfähiger zu machen und um den Druck der Unternehmenslasten zu verringern. "Das Haushaltsdefizit muss in den Griff bekommen werden", so Rath, der auch eine bessere digitale Unterstützung bei steuerlichen Abläufen anregte.
Kritik an der geltenden Gesetzgebung
Die Experten stellen fest, dass die Unübersichtlichkeit der aktuellen Gesetze nicht nur Verwaltungsaufwand schafft, sondern auch dazu führt, dass Unternehmen ihre Investitionen ins Ausland verlagern. "Wenn Unternehmen nicht wissen, woran sie sind, investieren sie anderswo", warnte Rath eindringlich und mahnte zur Vereinfachung der steuerlichen Rahmenbedingungen. Zudem erregte die Diskussion um die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung Aufsehen, da viele Betriebe in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage die aufwendige Dokumentation nicht tragen können.
Die Veranstaltung war stark besucht und zeigte, dass die Themen Rechtsstaatlichkeit, Bürokratieabbau und Planungssicherheit für Unternehmen von großer Relevanz sind. Es wurde ein eindringlicher Appell an die Politik gerichtet, die Bedingungen für den Wirtschaftsstandort Österreich zu verbessern, um so zukünftige Entwicklungen aktiv zu gestalten. Diese Forderungen sind als klarer Weckruf für alle Entscheidungsträger zu sehen, um zeitnah notwendige Reformen in Angriff zu nehmen.
Die detaillierte Berichterstattung über die Veranstaltung und die geäußerten Bedenken kann auf LEADERSNET nachgelesen werden. Auch die VWT spricht sich für diese dringenden Maßnahmen aus, wie OTS berichtete.
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