
Im Jahr 2024 haben die Anti-Rassismus-Beratungsstelle ZARA alarmierende 1.647 Meldungen über rassistische Vorfälle verzeichnet, was einen Anstieg von 345 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. ZARA-Geschäftsführerin Rita Isiba betont, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist und die Dunkelziffer weitaus höher sein dürfte. Besonders besorgniserregend ist, dass mehr als die Hälfte der Vorfälle (61 Prozent) Online-Rassismus betrifft. Diese Online-Angriffe haben jedoch auch reale Auswirkungen im Alltag, wie Isiba hervorhebt. Zudem berichteten 13 Prozent der Meldungen über rassistische Vorfälle im öffentlichen Raum, wobei ein Viertel davon rassistische Schmierereien an Wänden und Gedenkstätten sind, wie die Kleine Zeitung feststellt.
Rassismus im Gesundheitswesen
Ein zentraler Schwerpunkt des Berichts liegt auf der diskriminierenden Behandlung im Gesundheitswesen. Isiba erklärt: „Rassismus macht krank, und das ist keine Metapher.“ Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der Stress infolge rassistischer Erfahrungen zu ernsthaften chronischen Erkrankungen führen kann, darunter Diabetes und Bluthochdruck. Migrantinnen und Migranten werden oft nicht ernst genommen, was zu Fehldiagnosen führt, da gängige Lehrbücher häufig nur Hautkrankheiten auf heller Haut darstellen. Sprachliche Barrieren stellen eine weitere Hürde dar. Besorgniserregend ist der Fakt, dass 86 Prozent der Betroffenen Vorfälle nicht melden, da dies zusätzliche Belastungen verursacht, so dass es an effektiven Beschwerdemechanismen und Schutzräumen mangelt, was Isiba von ORF klarstellt.
ZARA fordert dringend einen Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus, der auch die medizinische Ausbildung einbeziehen sollte, um betroffenen Menschen die notwendige Unterstützung zu bieten und die gesellschaftliche Herausforderung in den Griff zu bekommen. Laut Isiba muss Rassismus als gesamtgesellschaftliche Herausforderung betrachtet werden, und es sind Maßnahmen erforderlich, die diesem Problem systematisch entgegentreten.
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