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Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht nach wie vor auf der Kippe. Sowohl die Kinder- und Jugendanwaltschaft in Österreich als auch die COPSY-Studie aus Deutschland zeigen alarmierende Ergebnisse, die auf einen anhaltenden Zustand der Belastung hinweisen. Mobbing ist omnipräsent in den Schulen, selbst in der Volksschule. Janina Schönleben, Psychologin der Anwaltschaft, fordert mehr psychologische Betreuung für betroffene Kinder, da die späten Folgen der Corona-Pandemie immer noch zu spüren sind. „Kinder, die in der sozialer Interaktion Schwierigkeiten hatten, konnten während der Pandemie viel weniger lernen, wie man mit anderen umgeht“, erklärt sie. Es zeigt sich, dass die sozialen Fähigkeiten vieler Schüler stark unter den Rahmenbedingungen der Pandemie gelitten haben. Aktuelle Wartezeiten von bis zu einem Jahr auf Psychologentermine sind für diese Gruppe schlichtweg inakzeptabel, berichtet salzburg.orf.at.
Steigende psychische Belastungen
Die COPSY-Studie bekräftigt diese besorgniserregenden Erkenntnisse. Obwohl sich die psychische Gesundheit von Jugendlichen zwischen 2022 und 2023 verbessert hat, bleibt sie im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie nach wie vor beeinträchtigt. Aktuelle Daten zeigen, dass fast ein Fünftel der Befragten von einer verminderten Lebensqualität und psychischen Auffälligkeiten berichtet. Ulrike Ravens-Sieberer, Studienleiterin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, warnt: „Jeder fünfte Schüler könnte eine psychische Abklärung benötigen.“ Hinzu kommen ansteigende Sorgen über Kriege und Wirtschaftskrisen, die die ohnehin schon gestressten jungen Menschen weiter belasten. Die Studie zeigt ebenfalls, dass über die Hälfte der befragten Jugendlichen eine negative Erfahrung mit sozialen Medien gemacht hat, was die Situation zusätzlich verschärft, so tagesschau.de.
Die Forderung nach mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche ist drängender denn je. Schönleben spricht von der Notwendigkeit niederschwelliger Beratungsangebote, wo Schüler unkompliziert Hilfe suchen können, ohne gleich eine Diagnose fürchten zu müssen. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern ein Umdenken in der Unterstützung für junge Menschen, um zukünftigen Krisen besser begegnen zu können.
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