
Im Mittelpunkt eines aufsehenerregenden Gerichtsprozesses steht der Tod des argentinischen Fußballstars Diego Maradona, der am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren starb. Der einstige Weltmeister hatte nur wenige Wochen zuvor eine Gehirnoperation wegen eines Blutgerinnsels über sich ergehen lassen müssen. Nun müssen sich sieben Mitglieder seines medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung verantworten, da ihnen eine unzureichende Versorgung vor und während Maradonas Tod vorgeworfen wird. Die Verhandlung beginnt am 11. März 2025, nachdem der Prozessstart von Oktober auf das kommende Frühjahr verschoben wurde, um die Interessen aller Parteien zu wahren, wie die Buenos Aires Times berichtet.
Die Angeklagten, darunter Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, eine Psychiaterin sowie Pflegekräfte, stehen unter dem Verdacht, den Fußballer während eines "ausgedehnten, qualvollen Zeitraums" seinem Schicksal überlassen zu haben. Eine Untersuchungskommission bestehend aus 20 medizinischen Experten kam zu dem Schluss, dass Maradona bei angemessener Behandlung eine "bessere Überlebenschance" gehabt hätte. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten eine leichtsinnige und mangelnde Behandlung vor. Die möglichen Haftstrafen, die bei einer Verurteilung drohen, reichen von acht bis zu 25 Jahren. Im Gegensatz dazu weisen die Angeklagten jegliche Verantwortung zurück und betonen, dass Maradona in einer Situation war, die ihre Eingriffe erschwert hätte, so wie der Verteidiger der Psychiaterin, Vadim Mischanchuk, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klarmachte.
Schicksal einer Legende und die Reaktionen
Maradona, der nicht nur in Argentinien, sondern weltweit als Fußballlegende gilt, starb in einem angemieteten Haus in Buenos Aires, wo er sich nach seiner Operation erholen sollte. Sein Tod löste eine Welle der Trauer aus, als sich zehntausende Menschen vom Leichnam im Präsidentenpalast verabschieden wollten. Während der Prozess sich nun weiter hinzieht, bleibt die Frage, ob die Verantwortlichen für Maradonas plötzlichen Tod zur Rechenschaft gezogen werden. Die Familie und die Staatsanwaltschaft streben eine klare Aufklärung der Ereignisse an, um zu klären, ob das medizinische Team versagt hat und welche Auswirkungen dies auf Maradonas letzte Tage hatte.
Zusammenfassend ist dieser Prozess nicht nur eine juristische Auseinandersetzung, sondern auch ein Spiegelbild der enormen Emotionalität, die den Verlust eines der größten Sportler der Geschichte umgibt. Immerhin wird erwartet, dass die Erinnerungen an Maradona durch ein geplantes Mausoleum in Puerto Madero, einem beliebten Touristengebiet in Buenos Aires, weitererzählt werden. Seine Tochter Dalma äußerte den Wunsch, dass ihr Vater "nah bei der Liebe der Menschen" sein sollte. Der Aufruhr um den Prozess zeigt, dass Maradona bleibt - als Mensch und als Legende, selbst Jahre nach seinem Tod.
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