In der Nacht auf Donnerstag wurde das Pro-Palästina-Protestcamp auf dem Campus der Universität Wien geräumt. Die Polizeiaktion fand statt, nachdem rund 40 Personen mehrfach aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen. Ein Teil der Aktivisten folgte den Anweisungen nicht. Einige Demonstranten wurden weggetragen, während drei Personen vorläufig festgenommen wurden. Die Räumung führte zu einer Spontankundgebung mit rund 50 Personen beim Polizeianhaltezentrum Roßauer Lände, die die Freilassung der festgenommenen Frauen forderten.
Die Mobilisierung über Soziale Netzwerke nach der Räumungsankündigung führte dazu, dass etwa 100 Pro-Palästina-Sympathisanten Straßen blockierten und pro-palästinensische Parolen skandierten. Während vermummte Demonstranten Verstöße gegen das Vermummungsverbot begingen, blieb die Stimmung insgesamt laut, aber friedlich. Spezialeinheiten wie die Wega und die Diensthundestaffel wurden eingesetzt, um die Situation zu kontrollieren.
Eine Gegendemonstration fand gegen das Protestcamp statt, bei der mehr als 70 Personen Parolen wie „Free, free Palestine!“ hörten. Die Polizei beobachtete von Anfang an die Versammlung und griff ein, als eine inhaltliche Radikalisierung festgestellt wurde. Die Polizei erklärte, dass die Ziele der Hamas verherrlichende Parolen sowie Aufrufe zu einer Intifada festgestellt wurden, was zur Auflösung der Versammlung führte.
Die HochschülerInnenschaft distanzierte sich vom Protestcamp, da die Aktivitäten antisemitische Gruppierungen anzogen und jüdische Studierende sich dadurch unsicher fühlten. Die Räumung wurde von verschiedenen Seiten begrüßt, darunter auch vom IKG-Präsidenten Oskar Deutsch. Nach der Räumung versammelten sich Aktivisten vor dem Polizeianhaltezentrum, um die Freilassung der festgenommenen Frauen zu fordern und blockierten zeitweise den Verkehr. Die Polizei sicherte den Bereich und löste die Versammlung am Nachmittag auf.
