
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Gurnitz findet derzeit eine Krisensitzung statt, die durch massive Preissteigerungen für das Leihinventar der Brauunion ausgelöst wurde. Geplant ist ein Zeltfest im Juli, für das die Feuerwehr dringend benötigte Ausstattung anmieten will. Doch anstelle der gewohnten 300 Euro für 80 Biertischgarnituren, zehn Kühlschränke und neun Zapfhähne verlangt die Brauunion plötzlich 4.000 Euro. Gerhard Puff, der für die Organisation des Fests zuständig ist, zeigt sich entsetzt: „Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Da gibt es nichts mehr zu verhandeln, das ist es und das bleibt es.“
Es wird angemerkt, dass sogar eine moderatere Preissteigerung auf 1.000 Euro für die gleiche Ausstattung akzeptabel gewesen wäre, was bei einem Klagenfurter Getränkegroßhändler für Feuerwehren einen Preis darstellen würde. Um die noch höheren Kosten zu kompensieren, plant Kommandant Robert Knapp, die Bierpreise für das Fest anzuheben, obwohl er dies nur ungern tun möchte. „Dass wir für ein offenes Bier sechs Euro verlangen, das wollen und tun wir nicht“, erklärt er, da man mit der Bevölkerung gemeinsam lebt und es als gesellschaftlichen Auftrag betrachte, die Preise moderat zu halten. Ein weiterer Punkt, den Puff anführt, ist, dass die Brauunion als Teil des Heineken-Konzerns einen zweistelligen Millionengewinn verzeichnet hat. Dies wirft Fragen zur Fairness ihrer Preispolitik auf.
Reaktionen und Erneute Herausforderungen
Die Brauunion selbst äußerte sich auf eine Anfrage des ORF dazu und betonte, dass man alle Leihinventare „rein kostendeckend“ zur Verfügung stelle. Die gestiegenen Personalkosten sowie hohe Transport- und Instandhaltungskosten könnten jedoch nicht mehr ausschließlich intern aufgefangen werden. Diese Situation macht es für die Feuerwehren noch herausfordernder, ihre Festivitäten zu organisieren, insbesondere da die Leihinventare auch in Spitzenzeiten rar werden können. Zudem müssen viele Feuerwehren ihre eigenen Geräteteile oft selbst finanzieren, um aus den Festen ihre Kassen aufzubessern.
Die Entwicklungen zeigen somit deutlich die Schwierigkeiten, mit denen die Freiwilligen Feuerwehren angesichts der neuen Preisstrukturen der Brauunion konfrontiert sind. Die angestrebte Zusammenarbeit zwischen den Brauereien und den Vereinen könnte aufgrund dieser wirtschaftlichen Barrieren erheblich leiden, während die Planungen für das Zeltfest weiterer Klärungen bedürfen, um das Event erfolgreich umzusetzen.
Wie ORF Kärnten berichtete, hat die Brauunion die Preise exorbitant erhöht, während Brauunion Österreich auf den Kostendruck in der Branche verweist.Ort des Geschehens
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