Post-Chaos in Hard: Briefe verschwinden – Bürger sind sauer!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Anwohner in Hard beklagen Zustellprobleme: verspätete, falsche Post und Verlust wichtiger Dokumente sorgen für Frustration.

Anwohner in Hard beklagen Zustellprobleme: verspätete, falsche Post und Verlust wichtiger Dokumente sorgen für Frustration.
Anwohner in Hard beklagen Zustellprobleme: verspätete, falsche Post und Verlust wichtiger Dokumente sorgen für Frustration.

Post-Chaos in Hard: Briefe verschwinden – Bürger sind sauer!

In Hard, einer Marktgemeinde am Bodensee, berichten Anwohner von erheblichen Problemen mit der Postzustellung. Zahlreiche Bewohner klagen über verspätete, falsche oder gar nicht zugestellte Briefe sowie den Verlust wichtiger Dokumente. Während einige von diesen Schwierigkeiten bereits seit mehreren Monaten betroffen sind, erleben andere kurzfristige Probleme. So beschreibt Thomas Götz die aktuelle Zustellung als „Katastrophe“ und kritisiert außerdem die Ablage von Werbesendungen und Gemeindezeitungen im Gang. Einige Anwohner haben das Gefühl, dass ihre Post von anderen Bewohnern entnommen wird, während eigene Sendungen fehlen, was zu einem wachsenden Frust führt.

Walter Künz berichtet, dass er seit November auf eine bedeutende Sendung wartet. Bei einer Nachfrage erfährt er von der Zustellerin, dass es aufgrund von Krankenständen und Urlauben zu zahlreichen Ausfällen gekommen ist. Eva Hofer ergänzt, dass adressierte Briefe nur noch einmal pro Woche ankommen und selbst eingeschriebene Sendungen ohne Unterschrift im Briefkasten landen. Jennifer Fehr hat Mahnungen erhalten, ohne jemals die entsprechenden Rechnungen erhalten zu haben, was die Situation weiter verschärft. Diese Missstände führen zudem dazu, dass viele Anwohner verpasste Rabatte auf zeitlich begrenzte Angebote beklagen.

Steigende Beschwerden und Personalmangel

Diese Probleme sind nicht isoliert. Im Jahr 2023 wurden bei der Bundesnetzagentur insgesamt 44.406 Beschwerden über die Postversorgung verzeichnet, was einen Anstieg von fast 7 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der große Teil dieser Beschwerden, rund 89 %, richtete sich gegen DHL und die Deutsche Post. Die häufigsten Gründe für die Beschwerden sind mangelhafte Zustellung, Filialen, die während der Öffnungszeiten geschlossen sind, und unzureichend geleerte Briefkästen. Trotz der hohen Anzahl an Beschwerden betont DHL, dass diese im Verhältnis zu den 12,2 Milliarden verschickten Briefen und 1,8 Milliarden Paketen als gering einzustufen sei. Dennoch ist die Dunkelziffer von Zustellfehlern, die nicht zu Beschwerden führten, unbekannt, was zusätzliche Unsicherheit schafft.

Die Postgewerkschaft äußert, dass die Probleme regional unterschiedlich auftreten und dass Personalmangel eine der Hauptursachen ist. Franz Mähr, der Leiter der Gewerkschaft, erklärt, dass die Suche nach geeigneten Zustellern aufgrund der Konkurrenz aus anderen Ländern schwierig sei. Diese Situation wird von der geplanten Reduzierung von 8.000 Stellen bis Ende 2023 noch verstärkt. Hierbei handelt es sich um über 4 % der insgesamt 187.000 Arbeitsplätze in der Branche. Eine kürzlich erzielte Tarifeinigung mit Verdi sorgt dafür, dass 170.000 Tarifbeschäftigte schrittweise von einer Gehaltserhöhung profitieren werden.

Zusätzlich führt die Postgesetz-Reform von 2025 dazu, dass die Bundesnetzagentur Bußgelder verhängen kann, wenn diese Missstände nicht abstellen. SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Roloff betont, dass die Sorgen der Bürger ernst genommen werden müssen, um den Universaldienst in hoher Qualität aufrechtzuerhalten. Er warnt davor, dass der Stellenabbau nicht zu einer weiteren Verschlechterung der Zustellung führen dürfe.