
In Österreich hat die Amtsübergabe der neuen Bundesregierung begonnen, die von Großereignissen geprägt ist. Im Bundeskanzleramt übergab der Interims-Kanzler Alexander Schallenberg die Amtsgeschäfte an den neuen ÖVP-Chef Christian Stocker. Schallenberg begrüßte seinen Nachfolger mit den Worten: „Willkommen in deinem neuen Haus, in deinem Zuhause“. Seine eigene Amtszeit leitete er vor zwei Monaten ein, und nun zeigt sich, dass auch die Übergabe auf eine freundschaftliche Art und Weise erfolgt ist. Als proeuropäischer Politiker betonte Schallenberg die Notwendigkeit internationalen Engagements, besonders jetzt, wo viel auf dem Spiel steht. Diese Übergabe dürfte für Österreich bedeutsam sein, da Stocker verspricht, „Bundeskanzler für alle“ zu sein - eine Aussage, die darauf abzielt, die gesamte Bevölkerung im Blick zu behalten.
Koalitionsgespräche mit der FPÖ
Unterdessen hat die ÖVP nach gescheiterten Koalitionsgesprächen mit anderen Parteien eine Einladung zur Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen FPÖ angenommen. Christian Stocker kündigte an, dass er diese Gespräche aufnehmen wird, und betonte die Bedeutung von Ehrlichkeit in zentralen Themen wie Pressefreiheit und Unabhängigkeit von Russland. Laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA wird es zeitnah zu einem Treffen mit FPÖ-Chef Herbert Kickl kommen. Dies ist besonders brisant, da Stocker in der Vergangenheit als entschiedener Gegner der FPÖ aufgetreten ist. Während Schallenberg als interimistischer Kanzler fungiert, steht auch sein Rücktritt nach den erfolglosen Koalitionsgesprächen an, was neue politische Dynamiken in Österreich nach sich ziehen könnte.
Ein weiterer Punkt der Spannungen zwischen der FPÖ und der ÖVP sind unterschiedliche Positionen zu europäischen Angelegenheiten. Schallenberg hat deutlich gemacht, dass er in einer möglichen Regierung unter Kickl nicht mehr als Außenminister bereitstehen wird, da er seine proeuropäische Linie wahren möchte. Zuletzt hatte die FPÖ bei den Wahlen im Herbst gewonnen, was die bisherige Kanzlerpartei ÖVP stark schwächte. Die kommenden Tage und Gespräche könnten wegweisend für die politische Landschaft in Österreich sein, während der Druck auf Stocker und Kickl steigt, eine gemeinsame Basis zu finden.
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