
Immer mehr Menschen in Österreich sind auf Pflege angewiesen. Aktuell sind es bereits 456.000 Personen, was mehr als den Einwohnern von Vorarlberg entspricht. Der Bedarf an Pflegeleistungen wird in den kommenden Jahren drastisch ansteigen, und Prognosen zeigen, dass bis 2050 etwa 750.000 Menschen entsprechende Unterstützung benötigen werden. Dies hat zur Folge, dass zusätzlich rund 40.000 Fachkräfte im Bereich der Langzeitpflege benötigt werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, wie kontrast.at berichtete.
In Oberösterreich sind derzeit etwa 80.000 Menschen auf Pflege angewiesen, und es wird befürchtet, dass diese Zahl in den nächsten 15 Jahren auf über 100.000 steigen könnte. Mobile Pflegedienste gewinnen zunehmend an Bedeutung, da viele Menschen die Betreuung in ihren eigenen vier Wänden bevorzugen. Rund 14.000 Pflegebedürftige werden momentan vom Roten Kreuz durch über 750 Beschäftigte unterstützt. Da in den nächsten Jahren viele Pflegekräfte in den Ruhestand gehen, wird dringend neues Personal für die mobile Pflege gesucht. Aktuell gibt es mehr als 50 offene Stellen, wie orf.at berichtete.
Herausforderungen und Lösungen in der Pflegeversorgung
Besonders in ländlichen Gebieten stellen sich Herausforderungen in der Pflegeversorgung, da es oft keine zentralen Anlaufstellen gibt, die Hilfe koordinieren oder Informationen bereitstellen. Angehörige von Pflegebedürftigen müssen sich zumeist mühsam selbst um Unterstützung kümmern. Die SPÖ hat daher Pflegeservice-Stellen gefordert, um als zentrale Anlaufstellen für Pflegebedürftige und deren Angehörigen zu fungieren. Geplant ist außerdem ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz, damit pflegende Angehörige ihre Aufgaben leichter mit dem Job verbinden können.
Die Finanzierung der Pflege ist ebenfalls ein heiß diskutiertes Thema. Jährlich werden in Österreich rund 5,7 Milliarden Euro für Pflegeleistungen ausgegeben. Der Staat trägt etwa 5 Milliarden davon; der Rest muss privat finanziert werden. Eine Pflegeversicherung wird als mögliche Lösung erörtert, jedoch wird befürchtet, dass diese insbesondere die Arbeitnehmer einseitig belasten könnte. Alternativ wird ein Pflegefonds vorgeschlagen, um die Finanzierung über öffentliche Mittel zu sichern und die Pflege in Österreich nachhaltig zu verbessern.
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