Der Präsident des Pensionistenverbands Österreichs, Dr. Peter Kostelka, warnt eindringlich vor den jüngsten Forderungen einiger Branchenvertreter, die weitreichende Pensionskürzungen und eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre fordern. Diese Vorschläge, die von der Industriellenvereinigung, der NEOS sowie einzelnen Wirtschaftsforschern unterstützt werden, könnten dazu führen, dass viele Pensionistinnen und Pensionisten in Österreich in die Armutsgefährdung abrutschen, wie ots.at berichtet. Kostelka kritisiert, dass die Anpassungen an die Teuerungsrate zurückgenommen werden sollen, was die bereits unter den hohen Inflationsraten leidenden Pensionäre zusätzlich belasten würde. Eine solche Entwicklung sei inakzeptabel, vor allem nachdem viele bereits die extreme Inflation der letzten eineinhalb Jahre vorfinanziert haben.
Probleme durch gesetzliche Altersanhebung
Kostelka weist zudem darauf hin, dass eine Anhebung des Pensionsantrittsalters lediglich eine „defacto-Pensionskürzung“ darstellt und mehr Probleme schafft als es löst. Aktuell ist die Arbeitslosenquote bei älteren Arbeitnehmern hoch, und ohne entsprechende Arbeitsmarktbedingungen wird es kaum möglich sein, länger zu arbeiten. Die Zeichen der Zeit wären längst erkannt, doch anstatt Entlastungen zu schaffen, werde eine veraltete Denkweise propagiert. Wie pvoe.at erläutert, fordert der Pensionistenverband eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitswelt, um älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, bis zum gesetzlichen Pensionsalter zu arbeiten.
Darüber hinaus hebt Kostelka hervor, dass ältere Menschen weit mehr als nur einen Kostenfaktor darstellen: Sie bringen durch ihren Konsum und Einkaufskraft von 50 Milliarden Euro sowie durch ehrenamtliche Tätigkeiten erheblichen wirtschaftlichen Wert ins System. Statt in den Vordergrund zu rücken, dass ältere Bürger Kosten verursachen, sollte die gesellschaftliche Bedeutung und der wirtschaftliche Nutzen dieser Generation anerkannt werden. Der Pensionistenverband wird weiterhin gegen alle Pläne zur Verschlechterung der Pensionsbedingungen eintreten und fordert eine faire und gerechte Behandlung der älteren Bevölkerung in Österreich.
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