Österreich

Pariser stimmen über verkehrsberuhigte Straßen ab – Werden 10.000 Parkplätze geopfert?

Ein denkwürdiges Bürger-Votum steht in Paris bevor: Am Sonntag haben die etwa 1,4 Millionen wahlberechtigten Einwohner die Möglichkeit, über die Umwandlung von bis zu 500 Straßen in der Stadt zu entscheiden. Diese Veränderung soll nicht nur zu begrünten Fußgängerzonen führen, sondern auch rund 10.000 Parkplätze aus dem Stadtbild verschwinden lassen. Die Abstimmung beginnt um 9:00 Uhr und endet um 19:00 Uhr. Zum ersten Mal dürfen auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben, was bereits auf eine engagierte Beteiligung hinweist. Die konkreten Straßen, die betroffen sein könnten, sind jedoch noch nicht bekannt, da diese zunächst in Abstimmung mit den Bürgern festgelegt werden sollen, falls die Mehrheit zustimmt, berichten sowohl oe24 als auch rnd.de.

Die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo sieht in dieser Initiative eine wichtige Möglichkeit, die Pariser Bürger aktiv in die Verkehrswende einzubeziehen. Seit ihrem Amtsantritt 2014 hat sie bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Reduktion des Autoverkehrs in die Wege geleitet. Diese dritte Bürgerbefragung folgt auf zuvor erfolgreiche Abstimmungen über andere umstrittene Verkehrsthemen. Hidalgo argumentiert, dass der Schritt zur Auto-freien Stadt ein Teil ihrer Vision einer „Gartenstadt“ ist, wo jedem Bewohner eine verkehrsberuhigte und begrünte Straße in unter 300 Metern Entfernung zur Verfügung steht, so die Ausführungen von rnd.de.

Ein notwendiger Schritt gegen Luftverschmutzung

Die Motivation hinter diesen Plänen ist klar: hohe Luftverschmutzung, die jährlich Tausende von Todesfällen verursacht, treibt Hidalgo an. In den letzten Jahren hat Paris bereits bemerkenswerte Fortschritte bei der Reduzierung des Autoverkehrs gemacht, mit einem Rückgang um 54 Prozent seit 2002, wie aus offiziellen Berichten hervorgeht. Während viele Pariser in der inneren Stadt mit der Verkehrspolitik zufrieden sind, gibt es erhebliche Widerstände aus dem Umland. Gegner unter dem Führung von konservativen Stadträten kritisieren die Maßnahmen als „Anti-Auto-Politik“ und befürchten, dass die Zugänglichkeit der Viertel leidet. Die anhaltenden Änderungen könnten als Möglichkeit gesehen werden, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern, während in anderen Bevölkerungsgruppen Besorgnis über die Verdrängung von Autofahrern besteht.

Kurze Werbeeinblendung

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Gesetzgebung
In welchen Regionen?
Paris
Genauer Ort bekannt?
Paris, Frankreich
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
rnd.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"