
In einer bedeutenden Entscheidung für die jüdische Gemeinschaft in Österreich wurde Oskar Deutsch in seiner Rolle als Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich (IRG) bestätigt. Diese Wiederwahl fand am 17. März 2025 statt, als die Vorstandsmitglieder einstimmig seiner erneuten Präsidentschaft zustimmten. In dieser Sitzung wurde auch Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Linz, sowie Dezoni Dawaraschwili, Mitglied des Kultusvorstands der IKG Wien, als Vizepräsidenten wiedergewählt. Deutsch ist seit 2012 Präsident der IRG, die als Dachorganisation für die vier Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich fungiert und die religiösen sowie kulturellen Interessen der jüdischen Bürger in der Alpenrepublik vertritt, wie die Kathpress berichtete.
Die Israelitische Kultusgemeinde Wien spielt eine zentrale Rolle im Judentum Österreichs und zählt derzeit rund 8.000 Mitglieder. Sie bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Soziales, Religion und Bildung sowie Unterstützung für jüdische NS-Verfolgte an. Ein wesentliches Merkmal der jüdischen Gemeinde in Wien ist ihre langjährige Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Erst durch das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. im 18. Jahrhundert konnte sich die Gemeinschaft organisieren und das Recht auf Religionsausübung erlangen. Der offizielle Status der Israelitischen Religionsgesellschaft wurde 1890 mit dem Israelitengesetz rechtlich anerkannt, was die Grundlage für ihre politische Relevanz bildet, wie auch auf Wikipedia erwähnt wird.
Historische Hintergründe und aktuelle Bedeutung
Die IKG Wien ist nicht nur für Wien, sondern auch für die angrenzenden Bundesländer zuständig und hat seit der Fusion mit der IKG Graz im Jahr 2013 eine erweiterte Rolle übernommen. Ihre Geschichte ist geprägt von Herausforderungen, insbesondere während der Zeit des Nationalsozialismus, als die Gemeinschaft stark unterdrückt wurde. Heute ist die IKG ein wichtiger Anlaufpunkt für jüdische Anliegen in Österreich und agiert als Brücke zwischen der jüdischen Bevölkerung und der restlichen Gesellschaft. Die erneute Bestätigung von Oskar Deutsch als Präsident stellt somit einen stabilen Kurs für die Zukunft dieser traditionsreichen Institution dar.
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