ORF III gedenkt Claus Peymann: Ein spektakuläres TV-Highlight!

ORF III gedenkt Claus Peymann: Ein spektakuläres TV-Highlight!

Wien, Österreich - Am 18. Juli 2025 gedenkt ORF III des bedeutenden Theaterregisseurs Claus Peymann, der das österreichische Theater über Jahrzehnte geprägt hat. In einer besonderen Programmänderung wird eine Spezialausgabe von „Kultur Heute“ mit dem Titel „Claus Peymann: Meister der Provokation“ am 19. Juli 2025 um 19.50 Uhr ausgestrahlt. Peter Fässlacher wird die bekannte Schauspielerin Maria Happel begrüßen, um über Peymanns Wirken als langjähriger Direktor des Burgtheaters zu sprechen. Anschließend, um 20.15 Uhr, folgt die Dokumentation „Schicksalstage Österreichs – Der Heldenplatz-Skandal“.

Am 20. Juli 2025 zeigt der Sender um 21.45 Uhr ein Dacapo der Dokumentation, gefolgt von der Originalaufnahme der Uraufführung von „Heldenplatz“ aus dem Jahr 1988 um 22.35 Uhr. Diese Inszenierung, die von Peymann geleitet wurde, thematisiert die österreichische Nachkriegszeit und den Selbstmord des jüdischen Professors Josef Schuster. Die Originalbesetzung des Stücks umfasste namhafte Schauspieler wie Wolfgang Gasser und Kirsten Dene, und die Aufführung ist seit über 25 Jahren nicht mehr im Fernsehen zu sehen.

Die Bedeutung von ‚Heldenplatz‘

„Heldenplatz“ wird als ein zentrales Werk von Thomas Bernhard angesehen, das nicht nur die Mitschuld Österreichs an den Verbrechen des NS-Staates behandelt, sondern auch den tiefen Antisemitismus in der Nachkriegszeit thematisiert. Die Hauptfigur, Professor Schuster, kehrt 1968 nach Wien zurück, nachdem er 1938 fliehen musste, und wird von der gesellschaftlichen Realität so überwältigt, dass er sich schließlich aus dem Fenster stürzt. Im Jahr 2024 erlebte das Stück eine neue Uraufführung unter der Regie von Frank Castorf, die mit massiven Protesten und Morddrohungen konfrontiert war. Castorf wird als Provokateur beschrieben, der insbesondere mit seiner Inszenierung einen neuen Skandal provozieren wollte.

Die Inszenierung von Castorf, die 5 Stunden und 15 Minuten dauert, bringt sowohl komische als auch tragische Elemente zusammen und bezieht sich auf die gesellschaftlichen Ängste und Sehnsüchte der Charaktere. Die Reaktionen des Publikums waren geteilt, was auf eine spürbare Kontroversität des Werkes hinweist. Kritiker lobten die schauspielerischen Leistungen, bemängelten jedoch die Länge und Komplexität der Aufführung.

Claus Peymanns Vermächtnis

Claus Peymann übernahm die Direktion des Wiener Burgtheaters im Jahr 1986, einem Jahr, das durch politische Spannungen in Österreich geprägt war. In seiner Zeit brachte er zahlreiche kontroverse Themen auf die Bühne und verstand es, das Burgtheater als ein Symbol nationaler Identität zu etablieren. Peymann war bekannt für seine direkte Art und hielt es nicht für notwendig, sich vor gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu scheuen.

Seine Uraufführung von „Heldenplatz“ im Jahr 1988 gilt als eines der emotionalsten Theaterereignisse der Nachkriegszeit und brachte ihm sowohl internationale Beachtung als auch Proteste ein. Auch nach seiner Zeit als Direktor bleibt Peymann als herausragende Figur des österreichischen Theaters im Gedächtnis, und viele ziehen Vergleiche zwischen seinem Wirken und den Entwicklungen im Theater nach ihm. Peymann wird von vielen als der beste Direktor in der Geschichte des Burgtheaters angesehen.

Für weitere Informationen zum Fernsehprogramm besuchen Sie bitte ots.at, wo die Details zu den Programmänderungen eingesehen werden können.

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OrtWien, Österreich
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