Afghanistan steht vor einer dramatischen Wende im Opiumhandel: Die Preise für das gefragte Rauschmittel haben sich innerhalb eines Jahres verzehnfacht. Laut einem Bericht der UNODC hat das Kilogramm Opium im Jahr 2023 750 US-Dollar gekostet, eine explosive Steigerung von den 75 Dollar im Jahr 2022. Diese Preisexplosion tritt inmitten eines massiven Rückgangs der Opiumproduktion auf, der seit dem Verbot der Taliban im April 2022 um 95 Prozent eingebrochen ist. Von 6.200 Tonnen fiel die Produktion auf gerade mal 333 Tonnen, was verheerende Folgen für die ländliche Bevölkerung hat, die stark von diesem Geschäft abhängig ist. Vienna.at berichtet, dass die Mohnanbauflächen von 233.000 Hektar auf nur 10.800 Hektar zurückgegangen sind. Dies stellt das wirtschaftliche Überleben vieler Bauerndörfer in Frage.
Wirtschaftliche Folgen und humanitäre Krise
Die UN warnte, dass die Gewinne aus dem Drogenhandel in die Hände transnationaler Kriminalitätsorganisationen fließen, was die destabilisierten Verhältnisse im Land weiter verschärft. Die UNODC-Geschäftsführerin Ghada Waly betonte, dass die afghanischen Landwirte alternative Einkommensquellen benötigen, um in der gegenwärtigen Krise zu überleben. Die Einkünfte aus dem Opiumverkauf sind von geschätzten 1,36 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf nur noch 110 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 gefallen. Dies zwingt die Landwirte dazu, auf weniger lukrative Pflanzen umzusteigen, was ihre wirtschaftliche Situation erheblich verschlechtert, wie Tagesschau.de berichtete.
Trotz der düsteren Prognosen sieht Waly auch eine Gelegenheit, Fortschritte im Kampf gegen den illegalen Opiummarkt zu erzielen. Dennoch bleibt die Menschenhilfe in Afghanistan von größter Bedeutung, da die Bevölkerung unter Hunger und den Folgen jahrzehntelanger Konflikte leidet. Der schwankende Markt und die Dürre, die auch auf andere landwirtschaftliche Bereiche Einfluss nimmt, verstärken die Notlage der Menschen erheblich. Während die Taliban die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise teilweise zurückweisen, kämpfen die Afghanen weiterhin ums Überleben in einem Land, das mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist.
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