In einem entscheidenden Schritt hat die OMV, Österreichs führendes Erdöl- und Erdgasunternehmen, am Mittwoch ihren Liefervertrag mit dem russischen Energiegiganten Gazprom beendet. Der Grund für diese radikale Entscheidung ist die einseitige Einstellung der Gaslieferungen durch Gazprom, die am 16. November 2024 begonnen hatte. Dies wurde auf der Plattform Gashub.at bekannt gegeben, wo die OMV erklärte, dass Gazprom grundlegende Vertragsverstöße begangen hat. Kanzler Karl Nehammer betonte, dass Russland energetische Erpressungsversuche nicht erfolgreich gewesen seien und nannte die Kündigung eine wichtige Maßnahme zur Energieunabhängigkeit Österreichs, wie Heute.at berichtete.
Der im Jahr 2006 geschlossene Vertrag, der bis 2040 verlängert wurde, ist von geheimen "Take or Pay"-Klauseln geprägt, deren Details nur wenigen Experten zugänglich sind. Walter Boltz, ehemaliger Vorstand von E-Control, erklärte in einer Fernsehdiskussion, dass die Möglichkeiten einer außerordentlichen Kündigung als gut eingeschätzt werden, da Gazprom keine Gründe wie höhere Gewalt für die Lieferstopps angeben könne. Der Markt soll vorerst stabil bleiben, da Österreich gut gefüllte Gasspeicher hat und der europäische Gasmarkt gut versorgt ist. Zudem erwartet Boltz keine massive Preissteigerung, auch wenn es kurzfristig zu leichten Preisanstiegen kommen könnte, berichtete Barron's.
Experten sehen die Gasversorgung für den bevorstehenden Winter als gesichert an, trotz der angespannten Beziehungen zwischen OMV und Gazprom, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verstärkt wurden. Es wird zudem vermutet, dass Österreich auch weiterhin kleine Mengen russischen Gases über alternative Routen beziehen kann, was die Sicherheit der Energieversorgung weiter stärkt.