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Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat mit seinem Großaktionär ADNOC aus Abu Dhabi eine bahnbrechende Vereinbarung über die Verschmelzung ihrer Petrochemietöchter Borealis und Borouge getroffen. Dies wurde am Montag bekannt gegeben. Der Zusammenschluss soll unter dem Namen Borouge Group International als Joint Venture erfolgen, an dem sowohl OMV als auch ADNOC gleichberechtigt beteiligt sind. Gleichzeitig wurde die Einigung über den Kauf von Nova Chemicals für 9,4 Milliarden Euro verkündet. Laut Krone.at entstand hierbei durch jahrelange Verhandlungen ein neuer Chemie-Riese, der zu den Top 5 in der Kunststoffindustrie zählen wird.
Die Kunststoffherstellung durch Borealis und Borouge umfasst Polyolefine, die in 40 Prozent aller Kunststoffe Verwendung finden, beispielsweise in Kabeln, Rohren, Verpackungen und medizinischen Geräten. Borealis war bisher hauptsächlich in Europa tätig, während Borouge sich auf Asien und Afrika konzentrierte. Das Joint Venture wird auch als Plattform für zukünftige Wachstumsakquisitionen im Polyolefin-Sektor dienen, wie OMV.com berichtet.
Finanzielle Rahmenbedingungen und zukünftige Schritte
Um die Übernahme von Nova Chemicals zu finanzieren, wird eine Brückenfinanzierung in Höhe von bis zu 4 Milliarden US-Dollar eingeleitet, wobei OMV und ADNOC nicht direkt beteiligt sind. Dies könnte zu einer Erhöhung des Free Floats des Joint Ventures führen. Es wird erwartet, dass die vertraglichen Dokumente, die die Rahmenbedingungen für diesen Zusammenschluss festlegen, noch heute unterzeichnet werden. Die Headquarters des neuen Unternehmens sollen in Österreich angesiedelt sein, und eine spätere Börsennotierung sowohl an der Abu Dhabi Securities Exchange als auch an der Wiener Börse ist geplant.
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