Österreichs Wirtschaft: Endlich leichter Aufschwung nach Krisenjahren!

Österreichs BIP zeigt 2025 erste positive Anzeichen nach langen Rückgängen; Herausforderungen durch Inflation und US-Zölle bleiben.
Österreichs BIP zeigt 2025 erste positive Anzeichen nach langen Rückgängen; Herausforderungen durch Inflation und US-Zölle bleiben. (Symbolbild/DNAT)

Vienna, Österreich - Österreichs Wirtschaft zeigt im ersten Quartal 2025 erste Anzeichen einer Stabilisierung, nachdem sieben Quartale mit negativem Wachstum vergangen sind. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verzeichnete einen minimalen Anstieg von 0,1 % im Vergleich zum vierten Quartal 2024, bleibt jedoch um 0,5 % unter dem Ergebnis des ersten Quartals 2024. Der Produktionsanstieg in der Industrie, der mit 1 % zu diesem Zuwachs beitrug, gibt Anlass zur Hoffnung, obwohl die Gesamtwirtschaft noch unter dem Höchststand von 2022 liegt. So berichtet vienna.at.

Ein Rückblick auf die Entwicklung der unterschiedlichen Sektoren zeigt, dass die öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen um 0,7 % zulegten. Parallel dazu gab es jedoch Rückgänge in wichtigen Bereichen wie dem Handel (−0,4 %), der Gastronomie und Beherbergung (−2,6 %) sowie dem Verkehr (−1,7 %). Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Herausforderungen, mit denen die heimische Wirtschaft konfrontiert ist.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für das gesamte Jahr 2025 ein BIP-Wachstum von lediglich 0,2 %. Laut Prognosen wird das Wachstum in den folgenden Jahren moderat ansteigen, mit 0,9 % in 2026 und 1,1 % in 2027. Positive Faktoren hierfür sind die verbesserte Industrieproduktion und Vertrauensindizes. Dennoch stellen USA-Zölle, ein Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit und ein schwacher privater Konsum erhebliche Herausforderungen dar, wie orf.at berichtet.

Insbesondere die Einführung neuer Zölle durch US-Präsident Donald Trump wird als kraftvoller negativer Faktor angesehen. Diese Zölle könnten das Wirtschaftswachstum in Österreich um rund 0,2 bis 0,35 Prozentpunkte verringern und so tiefgreifende Auswirkungen auf die Exportwirtschaft haben. Experten vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) schätzen, dass eine Zollerhöhung um 20 Prozent die EU-Ausfuhren in die USA erheblich senken könnte.

Inflation und Budgetprognosen

Die Inflationsschätzung für Österreich liegt 2025 bei 3,0 %, ausschlaggebend hierfür sind steigende Dienstleistungsinflation und Energiepreise. Diese Inflation soll im Jahr 2026 auf 1,8 % und in 2027 auf 2,1 % zurückgehen. Das Budgetdefizit wird 2025 auf minus 4,2 % des BIP geschätzt, mit einer leichten Verbesserung auf minus 3,8 % im Jahr 2026. Für 2027 wird jedoch eine erneute Verschlechterung des Defizits vorausgesagt, sofern keine weiteren Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen werden.

Während der Kostendruck auf Unternehmen und Haushalte abzunehmen scheint, erwägt die neue Bundesregierung ein Konsolidierungsvolumen von rund 4 Milliarden Euro, um die finanzielle Situation zu stabilisieren. Die Auswirkungen der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, die am Markt auslaufen, erhöhen zudem die Preise für Haushaltsenergie, was die Inflation weiter antreiben könnte. Der OeNB-Konjunkturindikator zeigt jedoch erste Anzeichen einer Trendwende in der Industrieproduktion an, was Hoffnung auf eine allmähliche Erholung weckt. Dies berichtet auch die OeNB auf ihren Plattformen hier.

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Ort Vienna, Österreich
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