
Die anhaltende Schwäche der österreichischen Wirtschaft zieht massive Insolvenzen nach sich. Im ersten Quartal 2025 mussten bereits 1.741 Unternehmen Insolvenz anmelden, was einem Anstieg um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies bedeutet durchschnittlich 19 Pleiten pro Tag, wie aus einem Bericht von KSV1870 hervorgeht. Die besorgniserregende Entwicklung wird durch das Auslaufen staatlicher Förderungen und steigende Energiekosten zusätzlich verschärft. Karl-Heinz Götze, Leiter von KSV1870 Insolvenz, kommentiert die Zahlen: „Österreichs Wirtschaft geht weiterhin am Stock und benötigt dringend frischen Sauerstoff, um wieder in Schwung zu kommen“, so der Experte.
Gastronomie und Bauwesen unter Druck
Besonders betroffen sind drei Branchen, die gemeinsam rund 45 % der Insolvenzen in Österreich verursachen. Der Handel mit 312 Pleiten, die Bauwirtschaft mit 279 und die Gastronomie mit 191 Insolvenzen stellt die dramatischsten Zahlen dar. Während die Zahl der Insolvenzen im Bauwesen leicht rückläufig ist, zeigen andere Sektoren bedenkliche Trends. Beispielsweise hat das Grundstücks- und Wohnungswesen eine Steigerung an Insolvenzen von 61,8 % zu verzeichnen, was auf die anhaltenden Probleme in diesem Bereich hinweist. Auch die finanziellen Passiva der Insolvenzen sind alarmierend gestiegen auf 2,04 Milliarden Euro, angetrieben durch große Pleiten wie die der Signa Prime CM 2017 GmbH mit einem Volumen von 479 Millionen Euro, berichtet LEADERSNET.
Die gemeinschaftliche Prognose des KSV1870 bleibt düster: Für das gesamte Jahr 2025 wird ein weiterhin hohes Insolvenzaufkommen zwischen 6.500 und 7.000 Fällen erwartet. Die Wirtschaftsleistung zeigt keine Anzeichen einer Besserung, was die Situation für die Unternehmen weiter verschärfen wird. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Bundesregierung effektive Maßnahmen ergreifen kann, die zu einer Stabilisierung führen, um die alarmierenden Insolvenzzahlen zu reduzieren, so KSV1870.
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