Österreichische Politik ist voller Diskussionen darüber, was als „privat“ angesehen wird. Dies erstreckt sich auch auf die Universitäten des Landes. Viele sogenannte „Privat-Unis“ werden mit staatlichen Mitteln finanziert, was eine teure Parallelstruktur schafft. Die genauen Eigentumsverhältnisse sind oft unklar, da es kein öffentliches Register dazu gibt.
Staatliche Finanzierung von Privat-Unis
Obwohl der Bund gesetzlich verpflichtet ist, keine Gelder in Privatuniversitäten zu stecken, sind viele dieser Institutionen maßgeblich von staatlichen Mitteln abhängig. Insgesamt leben neun Privat-Unis in Österreich hauptsächlich von öffentlichen Geldern. Diese staatliche Unterstützung ist auch der Grund für das wachsende Interesse der Bundesländer an der Einrichtung eigener Privatunis.
Bedeutung der Bundesländer im Universitätssystem
Die Rolle der Bundesländer im Universitätssystem wirft Fragen auf, da die Kompetenz eigentlich beim Bund liegt. Die Schaffung privater Unis durch die Länder kann sowohl regionale akademische Bedürfnisse decken als auch als Imagepflege für Landeshauptleute dienen. Die jüngsten Länder-finanzierten Institutionen, Joseph-Haydn Privathochschule und Stella in Feldkirch, die aus Musikinstituten hervorgingen, wurden relativ positiv aufgenommen.
Kritik an Expansion der Länder-Privat-Unis
Insbesondere die Investitionen in Medizin-Unis durch die Länder stoßen auf Kritik, da sie teure Parallelstrukturen schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen können. Die Vielfalt an Hochschulen in Österreich wird als übermäßig angesehen, was eine regulierende Intervention der Regierung erfordert, um Ressourcenverschwendung zu verhindern.
Qualitätssicherung und Finanzierung
Jede Privat-Uni muss von der Akkreditierungsbehörde auf Qualität geprüft werden, wobei die Gesamtperspektive und Sinnhaftigkeit der Gründung außer Betracht bleibt. Es besteht die Forderung nach einer besseren Kontrolle der Hochschulzersplitterung und einer Evaluation der öffentlichen Ausgaben für Privat-Unis.
