Österreich plant Energiereform: Günstigerer Strom für alle!

Die österreichische Regierung plant eine umfassende Energiereform, um Strompreise zu senken und die Wirtschaft zu entlasten.
Die österreichische Regierung plant eine umfassende Energiereform, um Strompreise zu senken und die Wirtschaft zu entlasten. (Symbolbild/DNAT)

Österreich, Land - Die österreichische Regierung hat am 9. Juni 2025 eine umfassende Reform des Energiesektors angekündigt, die als die „größte Energiereform seit zwei Jahrzehnten“ bezeichnet wurde. Ziel dieser Initiative ist es, die Strompreise für die Verbraucher zu senken und somit die allgemeine Lebensqualität zu erhöhen. Grund für die Reform sind die erheblichen Preissteigerungen, die seit Anfang 2025 aufgetreten sind. Diese Entwicklungen sind insbesondere auf das Ende der bundesweiten Strompreisbremse sowie auf steigende Netzkosten zurückzuführen.

Die politische Einigung innerhalb der Regierungskoalition umfasst erste Schritte zur Entlastung sowohl von Unternehmen als auch von privaten Haushalten. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) betont, dass „politische Eingriffe bei Marktversagen“ notwendig sind. Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) ergänzt, dass eine Senkung der Preise im Energiesektor zur Stabilisierung der Gesamtwirtschaft beitragen soll. Innenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) hebt hervor, dass die Reformen dazu dienen sollen, Menschen und Betriebe von wirtschaftlichen Belastungen zu befreien.

Geplante Maßnahmen der Energiereform

Ein zentrales Element der Reform ist ein neues Elektrizitätswirtschaftsgesetz, das mehr Fairness im Energiemarkt und einen vereinfachten Zugang zu günstigem Strom verspricht. Zu den geplanten Regelungen gehören unter anderem:

  • Großhandelspreissenkungen müssen an die Endkunden weitergegeben werden.
  • Einführung eines speziellen Sozialtarifs für armutsgefährdete Menschen.
  • Senkung der Netzkosten durch gerechtere Verteilung und längere Abschreibedauer.
  • Geplante Investitionen in die Infrastruktur des Stromnetzes.
  • Erhöhung der Produktionsmöglichkeiten für Haushalte und Betriebe zur eigenständigen Stromerzeugung.
  • Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Unternehmen in Bezug auf Langzeitverträge und Energiegemeinschaften.
  • Einführung eines gesetzlichen Krisenmechanismus, um exorbitante Preissteigerungen in Krisensituationen zu verhindern.
  • Effizienzsteigerungen in Genehmigungsverfahren.

Zusätzlich zur Reform wird eine Diskussion über eine neue Strompreiskompensation für die Industrie geführt, die ab 2025 und bis 2026 umgesetzt werden soll. Diese Kompensation soll die energieintensiven Betriebe von indirekten CO2-Kosten im Strompreis entlasten, welche in den letzten Jahren aufgrund steigender CO2-Preise stark gestiegen sind.

Strompreiskompensation in Europa

Die Notwendigkeit dieser Reform wird auch im internationalen Kontext deutlich. In vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und die Tschechische Republik, wurden bereits Maßnahmen zur Preissenkung in der Energiekrise eingeführt. Dies geschah oft in Form von staatlichen Subventionen. In Österreich beispielsweise wurde die Stromumlage gesenkt und eine Preisobergrenze für bestimmte Lastprofile bis Juni 2024 festgelegt, um die Haushalte zu unterstützen. Allerdings zeigen Vergleiche mit anderen Ländern, dass die Strompreise auf dem Großhandelsmarkt in Österreich im Schnitt fast 10% höher sind als in Deutschland, was auf die Trennung der Strompreiszonen zurückzuführen ist.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer hat die sofortige und dauerhafte Umsetzung der Strompreiskompensation bis 2030 gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu sichern und Vorteile für die Elektrifizierung von Prozessen sowie den Klimaschutz zu schaffen.

Die österreichische Reform könnte somit wegweisend für die Zukunft des Energiepreises im Land sein und dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu stärken, während gleichzeitig die Belastungen für die Bürger verringert werden.

5min.at berichtet, dass …
WKO informiert über die Entwicklungen in der Strompreiskompensation.
Strom-Report gibt einen Überblick über die Strompreise in Europa.

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Ort Österreich, Land
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