Österreich im Baby-Boomloch: Historischer Geburtenrückgang macht Sorgen!
Österreich im Baby-Boomloch: Historischer Geburtenrückgang macht Sorgen!
Österreich - Statistik Austria veröffentlicht heute die Geburtenzahlen für das erste Quartal 2025, die einen alarmierenden Trend bestätigen. Der Geburtenrückgang in Österreich, der seit 2021 anhält, setzt sich dramatisch fort. Im Februar 2025 wurden die niedrigsten Geburtenzahlen seit 1951 verzeichnet. Prognosen deuten darauf hin, dass für das gesamte Jahr 2025 etwa 74.000 Geburten zu erwarten sind, was einem Rückgang von 13,9 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Historisch gesehen ist dies der niedrigste Wert seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als im Jahr 2001 lediglich 75.458 Geburten registriert wurden.
Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau, die im Jahr 2024 auf 1,31 sank und somit ein historisches Tief erreicht hat. Trotz dieser alarmierenden Zahlen scheint der Kinderwunsch in der Bevölkerung konstant hoch zu sein. Umfragen zeigen, dass rund 40 Prozent der Menschen in Österreich sich ein oder mehrere Kinder wünschen, dieser Wert bleibt seit 2016 stabil.
Gesellschaftliche und ökonomische Auswirkungen
Der Geburtenrückgang hat tiefgreifende gesellschaftliche und ökonomische Konsequenzen, insbesondere für das Pensionssystem. Experten zeigen sich besorgt über die längerfristigen Folgen der sinkenden Geburtenzahlen und betonen den dringenden Bedarf, Ursachen zu erforschen und Maßnahmen zu entwickeln, die es ermöglichen, den Kinderwunsch der Bevölkerung zu erfüllen. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Stärkung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was von vielen Befragten als entscheidender Faktor für die Umsetzung ihres Kinderwunsches erachtet wird.
Eine Umfrage des Integral Instituts hat ergeben, dass 75 Prozent der Befragten kostenloser Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen wünschen – ein weiteres Indiz dafür, dass die Unterstützungsmaßnahmen für Familien optimiert werden müssen. Zudem wünschen sich 66 Prozent längere Öffnungszeiten der Einrichtungen.
Die Rolle der Pandemie und wirtschaftliche Faktoren
Eine Umfrage aus dem Jahr 2024 zeigt, dass die Mehrheit der Befragten der Meinung ist, die Corona-Pandemie habe keinen Einfluss auf ihren Kinderwunsch gehabt. Lediglich 8 Prozent berichten von einer Reduktion des Wunsches, während 8 Prozent angaben, dass sich ihr Kinderwunsch verstärkt habe. Dies deutet darauf hin, dass die Gründe für den Geburtenrückgang komplexer sind und nicht ausschließlich mit der Pandemie zusammenhängen.
Darüber hinaus wird ein Rückgang des Wunsches nach Kindern bei Kinderlosen von 71 Prozent im Jahr 2016 auf 50 Prozent festgestellt, was zeigt, dass sich die gesellschaftlichen Normen im Zusammenhang mit der Familienplanung weiter verändern. Bildungsgrad und Einkommen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle. So haben 50 Prozent der Befragten mit Pflichtschulabschluss oder Lehre Kinder, während bei höher gebildeten Personen (Matura/Uni) weniger als ein Drittel Eltern sind.
Gynäkologe DDr. Christian Fiala kritisiert die aktuellen Entwicklungen als besorgniserregend und fordert eine laufende Untersuchung zur Erforschung der Ursachen des Geburtenrückgangs. Er hebt hervor, dass unerfüllter Kinderwunsch für betroffene Paare ein großes Leid bedeutet und beleuchtet die Notwendigkeit nachhaltiger familienpolitischer Maßnahmen.
In dieser vielschichtigen Thematik sind sowohl ökonomische als auch soziale Faktoren von Bedeutung. Eine umfassende Signalwirkung, die auf die Herausforderungen des Geburtenrückgangs anspielt, könnte letztlich zu einem Umdenken in der Familienpolitik führen und den Kinderwunsch in Österreich nachhaltig unterstützen.
Zusammengefasst berichtet OTS, dass trotz eines konstant hohen Kinderwunsches eine Vielzahl an Faktoren den tatsächlichen Geburtenzahlen entgegenstehen, was es erforderlich macht, proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Die Entwicklungen sind nicht nur besorgniserregend, sondern werfen auch Fragen auf, die Schwangeren und ihren Familien in Zukunft zugutekommen könnten.
Für detaillierte Informationen zu den Umfrageergebnissen und weiteren Aspekten des Themas empfiehlt es sich, die ausführlichen Berichte auf Kurier sowie OTS zu konsultieren.
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