
Ein bahnbrechender Schritt für das österreichische Bildungssystem: Ab dem 1. Mai 2025 wird ein bundesweites Handyverbot für Schüler der ersten acht Schulstufen eingeführt, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) bekannt gab. Dies betrifft Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen und AHS-Unterstufen, die zu mobilen Geräte-freien Zonen erklärt werden. Schulen können jedoch Ausnahmen festlegen, wenn Handys für den Unterricht notwendig sind. Die Maßnahme soll dazu dienen, Schulen als Orte der Konzentration, Leistung und Sicherheit zu etablieren, erläuterte Wiederkehr, da Mobilgeräte als "Konzentrationskiller" fungieren und Konflikte unter Schülern verstärken können, wie oe24.at berichtete.
Parallel zum Verbot wird eine Verstärkung der digitalen Bildung in Schulen angestrebt. In einer Ministerratsvorlage wird betont, dass digitale Medienkompetenz eine entscheidende Zukunftskompetenz sei. Geplant sind Schulungen für Lehrpersonen in digitaler Pädagogik und -didaktik sowie die Weiterentwicklung des Schulfaches "Digitale Grundbildung". Statistiken zeigen, dass übermäßiger Medienkonsum gesundheitliche Schäden verursachen kann, einschließlich Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen, was die Notwendigkeit dieser Maßnahme untermauert. Leserbriefschreiber aus ovb-online.de fordern, dass auch deutsche Schulen über ähnliche Regelungen nachdenken sollten, da Handflächen am Smartphone oft die persönliche Interaktion ersetzen, was zu einem Rückgang sozialer Fähigkeiten führen kann.
Der neue Erlass wird auch Ausnahmen für Schüler mit besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen vorsehen, die auf ihre Handys angewiesen sind. Während viele Schulen in Österreich bereits eigene Regelungen zur Handynutzung getroffen haben, soll das bundesweite Verbot klarere Vorgaben schaffen und Schulleiter unterstützen. Die Gesetzesmacher betonen die Bedeutung von persönlichen Kontakten während der Pausen und fordern Eltern dazu auf, den Fokus auf soziale Interaktionen zu lenken, anstatt sicherzustellen, dass sie ihre Kinder ständig über das Smartphone erreichen können, was Bildungsminister Wiederkehr als weiteren Aspekt des Handlungsbedarfs identifizierte. Dieses Verbot wird nun als vordringliche Maßnahme zur Förderung der Schulgemeinschaft und zur Verbesserung des Lernumfelds gesehen.
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