
Nach dem überraschenden Scheitern der Verhandlungen über eine Dreierkoalition in Österreich sind die politischen Akteure in Aufruhr. Die Spitzenvertreter von ÖVP, SPÖ und Neos hatten bis tief in die Nacht um eine gemeinsame Regierung gerungen, doch letztlich führte das komplexe Zusammenspiel der Parteien zu einem gescheiterten Versuch, eine stabile Regierung zu bilden. Beate Meinl-Reisinger, die Chefin der NEOS, bestätigte das Ende der Verhandlungen und hob hervor, dass eine Einigung in dieser Konstellation von Anfang an schwierig war, insbesondere angesichts der verschiedenen politischen Ansätze der beteiligten Parteien. Laut Zeit.de war das Ziel der Verhandlungen klar: die FPÖ und Herbert Kickl vom Kanzleramt abzuhalten, während die Wahlverlierer ÖVP und SPÖ versucht haben, ihre Positionen zu sichern.
Die vier Szenarien nach dem Scheitern der Ampel-Koalition
Jetzt stehen mehrere Szenarien zur Diskussion: Eine Zweierkoalition zwischen ÖVP und SPÖ wäre denkbar, jedoch mit der riskanten Aussicht einer hauchdünnen Mehrheit im Nationalrat. Karl Nehammer und Andreas Babler müssten sich erst auf gemeinsame Reformen einigen, was angesichts der bisherigen Spannungen als herausfordernd gilt. Ein weiteres Szenario wäre eine Dreier-Koalition mit den Grünen, was jedoch für die ÖVP intern sehr schwer zu verkaufen wäre, da die Abneigung gegen die Grünen nach den letzten Koalitionen stark ausgeprägt ist. Zu dieser besorgniserregenden Gemengelage berichtete oe24 über die Idee einer möglichen Koalition mit der FPÖ, was vorrangig im Wirtschaftsflügel der ÖVP auf Interesse stößt.
Ein neutrales Vier-Szenario könnte die Neuwahlen sein, die frühestens im April 2025 stattfinden könnten, wobei alle Parteien mit neuen Spitzenkandidaten antreten würden. Es wird spekuliert, dass Sebastian Kurz aufseiten der ÖVP und andere führende Persönlichkeiten der SPÖ in den Wahlkampf ziehen und die Wahlen völlig neu gestalten könnten. Dies würde bedeuten, dass die politische Landschaft in Österreich in den kommenden Monaten ungewiss bleibt, während alle Parteien sich darauf einstellen, ihre Positionen und Strategien zu überdenken.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung