
Die ÖGK hat alarmierende Nachrichten für das Jahr 2024: Ein Minus von rund 900 Millionen Euro steht bevor, was die Krankenkasse zu drastischen Maßnahmen zwingt. Um dieser finanziellen Herausforderung zu begegnen, fordert die ÖGK von Ärzten, Überweisungen zu CT- und MRT-Untersuchungen schärfer zu überprüfen. Laut dem Bericht des ORF wird ein Anstieg der Ausgaben für diese diagnostischen Verfahren um etwa 14 Prozent erwartet, was zusätzliche Kosten von rund 30 Millionen Euro nach sich zieht.
Die ÖGK betont in einem Schreiben an die Mediziner, dass Ordinationsassistenten keine Überweisungen mehr auf Patientenwunsch ausstellen sollen. Dies führt zu großer Unsicherheit unter Ärzten und Patienten, die nicht verstehen, warum sie trotz jahrelanger Einzahlungen ins Sozialsystem nun Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme von Leistungen haben. Die Ärztekammer hat umgehend auf die Mitteilung reagiert und kritisiert, dass die Maßnahmen unnötigen Druck auf das ärztliche und patientliche Setting ausüben. Die Ärztekammer plädiert dafür, digitale Lösungen zu finden, um mögliche Einsparungen ohne Qualitätsverlust zu realisieren.
Kritik an Überversorgung im Gesundheitssystem
Parallel zu den finanziellen Herausforderungen in Österreich zeigen auch Studien aus Deutschland, dass unnötige medizinische Leistungen das Gesundheitssystem stark belasten. Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin haben festgestellt, dass überflüssige Behandlungen und Überweisungen jährlich Millionen kosten. So wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 4 bis 10,4 Prozent der medizinischen Leistungen, wie beispielsweise die Verschreibung von Antibiotika bei leichten Atemwegsinfekten oder die unnötige Bildgebung bei Rückenschmerzen, als medizinisch wertlos eingestuft werden.
Diese Überversorgung hat immense Kosten, die in Deutschland auf jährlich rund 10 bis 15 Millionen Euro geschätzt werden. Die behandelnden Ärzte stehen oft unter großem Zeitdruck, was dazu führen kann, dass sie überflüssige Behandlungen anordnen, anstatt erklärende Gespräche zu führen. Entgegen der Meinung, dass mehr Untersuchungen gleich bessere Gesundheit bedeuten, sind die Ergebnisse besorgniserregend und werfen Fragen nach der Effizienz des deutschen Gesundheitssystems auf, insbesondere angesichts der hohen Ausgaben im Vergleich zur Lebenserwartung.
Laut ORF wird die ÖGK strikte Maßnahmen einleiten. Darüber hinaus haben Studien der Technischen Universität Berlin und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung ergeben, dass die Überversorgung sowohl in Österreich als auch in Deutschland dringend angegangen werden muss. Die Ergebnisse sind alarmierend und bieten keinen Raum für weitere Verzögerungen oder Missverständnisse im Gesundheitssektor. Die Studie widerspricht der Vorstellung, dass medizinische Leistungen immer vorteilhaft sind.Ort des Geschehens
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