Die Kulturszene in Wels erfährt eine besondere Auszeichnung: Wolfgang Wasserbauer, der ehemalige Leiter des Alten Schl8hofs, wurde für seine herausragenden Beiträge zur Kulturarbeit mit dem Kulturehrenzeichen des Landes Oberösterreich in Gold geehrt. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) überreichte die Auszeichnung und betonte, wie wichtig die kreativen Köpfe in der Region für das vielfältige Kulturangebot sind.
Wasserbauer beschreibt die Ehrung als bedeutend, betont jedoch, dass sie auch Verantwortung mit sich bringt. „Natürlich fühlt man sich geehrt und anerkannt für das, was man erreicht hat“, erklärt er im Interview. Seine Freude über die Auszeichnung wird besonders durch die Tatsache verstärkt, dass auch Gabriele-Kirsten Lutz vom Jungen Theater Wels gewürdigt wurde, was ein starkes Signal für die unabhängige Kulturszene von Wels darstellt.
Die Anfänge im Alten Schl8hof
Die Reise von Wasserbauer begann in den frühen 1980er Jahren während einer Zeit großer kultureller Veränderungen in Österreich. „Die alternativen Kulturhäuser nahmen in dieser Aufbruchszeit Form an“, erinnert er sich. In Wels wurde 1985 das Kulturzentrum Alter Schlachthof gegründet, aus bereits bestehenden jugendkulturellen Initiativen und ohne festen Standort. Wasserbauer, damals bereits kulturell aktiv und Student der Soziologie in Linz, wurde zur Gestaltung und Entwicklung des Schl8hofs von der Stadt Wels nominiert.
„Das funktioniert am besten, wenn alle Kräfte gut zusammenarbeiten“, so Wasserbauer über die aktuelle Kultursituation. Er sieht die Förderung der kulturellen Vielfalt als essenziell an und fordert echte Unterstützung, statt nur Lippenbekenntnisse. „Hier zu sparen hat fatale Auswirkungen“, mahnt er und unterstreicht die Bedeutung der Kultur für eine offene und solidarische Gesellschaft.
Herausforderungen und Meilensteine
In der Vergangenheit war Wasserbauer mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Zu Beginn seiner Karriere gab es viel Bürokratie und wenig finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. Diese Situation ist seiner Meinung nach nicht besser geworden, und er spürt eine zunehmende politische Einmischung, die das Vertrauen in die etablierten Kulturakteure beeinträchtigt. “Die Möglichkeit, unabhängig zu arbeiten, wurde geschaffen, doch die Förderungen sind nach wie vor zu gering”, erklärt er.
Wasserbauer erinnert sich an einige unvergessliche Erlebnisse aus seiner Zeit: „Die großen Konzerte, bei denen ich Teil des Entstehungsprozesses war, sind natürlich ein Highlight“, darunter internationale Künstler wie Patti Smith und Calexico. Doch für ihn war die Entwicklung des Schl8hofs zu einem Ort mit soziokulturellem Schwerpunkt entscheidend. „Stillstand ist keine Option in der Kulturarbeit“, bekräftigt er und schaut optimistisch in die Zukunft der kulturellen Entwicklung in Wels. Diese Rückschläge haben ihn nie entmutigt. Stattdessen motivieren sie ihn, weiterhin aktiv zu bleiben und Fortschritte zu erzielen.
Sein Engagement und seine Leidenschaft für die Kultur in Wels bleiben unbestritten. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.
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